Vorsichtig strich ich über die Struktur des Holzes in meiner Hand; je länger ich es betrachtete, umso mehr zeigte es sich: Einzelne Rillen, Kerben, Farbschatten und auch Spuren von ehemaligen Bewohnern wollten gesehen werden, denn es gab wohl gute wie nicht so gute Tage. Alles war da, als leuchten Muster außerhalb der Zeit.
Meine Finger liefen weiter über kleine Unebenheiten, Verwachsungen und Aststümpfe, als sei es getupftes Braille, nur für mich. Es erzählte von dem Grün, das sich zum Himmel streckte. Es erzählte von Wasser, das durch das Splintholz floss. Und es erzählte von Wurzeln, die standhaft hielten und sich streckten, um zu berühren, weit, weit, über Kilometer hinweg, denn überall dort draußen gab es Brüder und Schwestern gemeinsam im Verbund.
Da sind Sonne und Wind, da sind Träume und der Blick in die Ferne, da sind Wipfel und Borke; Spuren des magischen Wachsens.
Mein Blick rutscht vom Holz auf meine haltende Hand …
… ich freue mich.

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Liebe Christine, ich liebe Deine genaue Betrachtung der Dinge und das Nachfühlen des Widerhalls. Danke für dieses Vergnügen! Lieben Gruß, Angelika
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Liebe Geka, ich freue mich sehr! Danke!! Lieben Gruß, Christine
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Die Worte beschreiben so, dass das innere Auge es vor sich sieht…sehr schön…
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Das freut mich sehr! Vielen Dank! Lieben Gruß, Christine
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