Vision on board

Die Welt wurde wach: Erste Liegestühle bekamen Handtücher, erste Kaffee-Becher dampften und erste Frühaufsteher stellten sich ebenso an die Reling, um mit dem Blick aufs Meer ein Guten-Morgen zu zelebrieren. Irgendwer summte eine selbst erfundene Melodie, irgendwer blätterte laut die Seiten eines Buches um, irgendwer lachte über einen Witz und irgendwer rückte sich den Liegestuhl zurecht, um all das einfach betrachten zu können.

Ich spürte die Planken unter meinen Füßen, die Glätte durch Lack und Wasser und auch die kaum bemerkbaren Bewegungen der Wellen. Es gab kein Schaukeln und Durcheinanderbringen, als sei ich auf einem Segler. Die Stabilisatoren leisteten ganze Arbeit. In meiner Vorstellung schwammen mindestens ein Wal, tausend Heringe und Millionen unterschiedlichster Kleinstlebewesen gerade in diesem Moment unterhalb dessen, was mir ein Stück Sicherheit suggerierte.

Hmmm …

Mit einer kurzen Handbewegung löste ich die Pinn-Nadel von dem Bild des Meeres, betrachtete es und steckte es wieder an. Nein, eine Kreuzfahrt war nichts für mich. Ich brauchte nicht die Mitte eines Ozeans; aber ein Strand gefällt mir!

Foto von Frank McCenna auf Unsplash

Foto von Carolina Cagigas auf Unsplash (Titelbild)

Angenommen, mitten in der Nacht weckt dich eine Fee. Die Gute hat nicht so viel Zeit, aber sie war gerade in der Gegend und wollte wenigstens kurz reinschauen. Nun, diese Fee steht an deinem Bett und bittet dich um eine kurze Zusammenfassung deiner Wünsche für jeden Lebensbereich (!). Sie verweist nicht nur auf ihre Zeitknappheit, sondern auch auf die Notwendigkeit, die Wünsche kurz und klar zu formulieren.

Wir bräuchten schon 10 Sekunden, um den Schlaf aus den Augen zu reiben und weitere 10 Sekunden, um die Tatsache an sich ohne einen Herzinfarkt zu überleben. Damit wären wir schnell, hätten aber auch schon 20 wertvolle Sekunden verbraucht, die uns von den zugestandenen drei Minuten abgezogen werden würden.

Um dir die Antworten zu erleichtern, gibt dir die Fee den Satzanfang und du musst nur ergänzen: Im Bereich Gesundheit wünsche ich mir …, im Bereich Beruf … , räumliche Umgebung, Kreativität, Partnerschaft, Freunde & Familie, Freizeit, Finanzen, Selbstverwirklichung, Sinn & Spiritualität. Die Zeit reicht dann völlig aus, also wenn man vorbereitet ist.

Ich nehme mal den Stress raus: Da wird keine Fee kommen.

Warum nicht?

Weil sie bereits in uns wohnt …

Foto von Alexander Grey auf Unsplash

Wenn wir klar sind mit dem, was wir wollen, wohin wir wollen, was in unserem Leben geschehen soll und auf welche Art und Weise wir den Tag verbringen wollen, dann beschäftigen sich unsere Gedanken damit. Und mit diesen Gedanken entstehen Gefühle in unserem Körper, die uns gefallen. Und wenn uns etwas gefällt, dann handeln wir oft ganz unbewusst, damit es kommt.

Foto von Joyce Hankins auf Unsplash

Unsere innere Fee möchte am liebsten Bilder oder bedeutsame Hinweise, damit sie weiß, welche Ziele, Träume und Visionen wir haben. Jeden Tag betrachtet, fühlen wir dadurch ein klein wenig unsere Zukunft und wenn wir fühlen, … na, Ihr wisst schon.