Absolut diffus und unwirklich! Ohne es wirklich zu verstehen, landete ich auf dieser Fähre. Vermutlich war es das Ergebnis eines „Schnell-mal-eben-gucken“ mit einem viel zu späten Rückblick, der mir viel früher hätte zeigen können, dass bereits abgelegt wurde. Ich hatte gerade genug Kleingeld in den Taschen, um mir ein Ticket beim Automaten ziehen zu können. Mein Handy lag im Auto, das auf einem Parkplatz stand. Die Parkuhr lief gerade jetzt ab und die ersten Wellenbewegungen fanden über den Boden meine Füße und damit den Weg zu meinem Zwerchfell. Mir war schlecht.
Wie lange würde ich fahren? Irgendwie redeten meine Gedanken auf mich ein, dass es nur zehn Minuten dauern würde; also überhaupt nicht schlimm. So schnell übergab man sich schließlich nicht!
Eigentlich besaß ich dafür überhaupt keine Zeit. Tausend Dinge standen auf meiner To-do. Und trotzdem, ich fühlte mich gezogen. Menschen warteten auf mich, aber die Termine würde ich wohl nicht einhalten können; schlimmer ging es irgendwie nicht.
Jetzt war ich hier. Mir war immer noch nicht gut. Irgendwie konnte ich mich nicht beruhigen und entspannen. Meine Güte, ist es denn so schwer zu akzeptieren? Es war doch ganz einfach: Ok, hier bin ich nun, was gibt es zu sehen? Panik war da nicht wirklich hilfreich …
Meine Hand fuhr über die Reling. Der Blick zum Horizont half; das unrunde Gefühl verflüchtigte sich. Sonnenstrahlen trafen meine Haut und das Wasser glitzerte, als trüge es unzählige Lichtkugeln mit sich. Gluckernde Geräusche begleiteten das Auftreten der Wellen an der Bordwand.
Was war eben noch wichtig? War es wichtig?
Ich glaube nicht …

Photo by Farshad Rezvanian on Unsplash
Die Realität, das Außen, die Umstände konfrontieren uns immer wieder, ob wir es wollen oder nicht. Niemals bleiben die Dinge so, wie wir es gewohnt sind, seien sie gut oder schlecht. „Das einzige Konstante im Universum ist die Veränderung (Heraklit 520-460 v.Chr.)“ … warum regen wir uns darüber auf? Es ist spannend und hat auch einen Namen:
Leben
„Das einzige Konstante….“, ist es nicht wirklich gut so? Was wäre unser Leben langweilig und ungelebt ohne diese Tatsache! Deine letzten Fragen und das „Ich glaube nicht…“ sind jetzt auf meiner Pinwand. (Könnte meinen Blutdruck senken) Liebe Grüße Angelika
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Du hast vollkommen recht! Ich freue mich 😀 Lieben Gruß, Christine
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Ich kann mit deiner message viel anfangen. Natürlich hast du Recht – die Realität macht uns einen Strich durch die Rechnung und wir sind verkrampft weil unser Plan den Bach runter geht.
Aber so schnell wie in deinem Text kann ich solche Gefühle leider nicht auflösen 😀 ich sage mir dass ich jetzt eh nichts tun kann und versuche die Wahrnehmung des Moments in den Vordergrund zu rücken…aber die Panik und das schlechte Gefühl bleiben trotzdem…
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Ich weiß, was du meinst. Manchmal gelingt die Kehrtwendung in den Gedanken und manchmal nicht. Doch im Grunde finde ich es immer wieder überraschend, wie extrem dies Gefühl der Verzweiflung über das nicht Hinbekommen sein kann, obwohl man es eigentlich besser wissen sollte; ich glaube, ein sich dessen bewusst werden, ist schon ein guter Weg … 😀
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Ja! Mir kommt es auch krass vor dass diese Verzweiflung so stark ist wenn man eh nichts mehr drehen kann um dem eigentlichen Plan noch gerecht zu werden
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Das wird! Ich glaube wirklich, dass ein Sehen bereits das halbe Verbessern und damit Verändern in sich trägt 🙂
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