Worte für eine Leidenschaft und Philosophie
Kategorie: Aikido

Der Punkt
Ein Schlag ist ein Schlag ist ein Schlag … nun ja, mit der Rose klappt das, aber nicht mit dem Schwert. Ohne Pausen, ohne Reden, ohne Raum für irgendwelche Gedanken, wiederholen wir mit wechselnden Rollen die Kata. Mein Gegenüber pointiert …

Unverfälscht
Hach! Ich mochte die dritte Kashima-Serie! Die kurze Distanz in Verbindung mit einem ausgeprägten Spannungsbogen, der mit dem Platzieren des Schwertes seitlich hinter der Hüfte beginnt, ist eigenwillig und besonders! So muss sich eine Katze fühlen, wenn sie sich vorsichtig …

Dahinter versteckt
Keine zwei Meter entfernt führt unser Lehrer mit einem Schüler vor: Immer wieder wird eine Sequenz wiederholt. Einmal achte ich auf die Hände, einmal auf die Position oder ein andermal auf die optimalen Schritte. Gleich einem Gedicht zeigt sich eine …

Da lang
Die Feiertagspause ist vorbei. Endlich gehts wieder auf die Matte! Vorsätze drängeln sich im Gedanken, während ich den Dehnübungen folge. Meine Balance zeigt sich als mäßig, seitlich scheint mich der Rost befallen zu haben und die alte Gewohnheit, vom Fokus …

Versteckte Orte
Vergangenheit greift durch die Zeit, schimmert in alten Lehren, findet uns, hier auf der Matte, im Training, zwischen dem Wollen, Können und Fühlen: Mein Handgelenk ist durch einen Griff blockiert, das Schwert lässt sich nicht mehr ziehen. Abrupt stoppt der …

Ganz speziell
Im Grunde ist es radikal und gleichzeitig fast unscheinbar. Es zeigt sich als eine Polarität, die mir vorkommt, als dehne sich ein Gummiband von einer Seite zur anderen. Wenn sich der Fokus darauf einpendelt, lässt sich ganz einfach daran zupfen: …

Zwei von drei
Es ist schon kurios. Techniken besitzen Struktur und weil dem so ist, verweisen sie genau auf den Bereich, der gefühlt keine hat. Ungeahnte eigene Reaktionen auf einen Angriff oder überhaupt auf äußere Einflüsse überraschen manchmal, denn Training gibt den Stärken …

Kantenschliff
Losgelöste Übungen sind einfach toll, simpel und völlig übersichtlich, also im ersten Moment. Wer an das Einfache glaubt, der wird sie so sehen und nach mehreren Wiederholungen als erledigt beiseitelegen. Doch wer etwas Muße besitzt und vielleicht ein klein wenig …

Das Geschenk der Tiefe
50 %! Einen kleinen Moment halte ich in meinen Bewegungen inne. Die Zahl schwebte förmlich in der Luft, als wäre es ein Erinnern, das sich dem eigenen Fokus in den Weg stellte. Fünfzig war die Hälfte von 100 und entsprach …

Anders
Das war ungewohnt! Der Abstand zum gegnerischen Schwert erschien mir unglaublich nah. Bisher positionierten uns die Katas auf Schwertlänge plus ein wenig Sicherheit. Da gab es genug Raum für ein Vertun, für eine nicht korrekte Platzierung oder für ein zu …

Entspannt auf den Weg bringen
Manchmal ist es wichtig, erst einmal ganz allein Lerninhalte zu betrachten. Sich die Ruhe zu nehmen, das eigene Verhalten kennenzulernen. Es ist dann ein Finden und Wahrnehmen. Denn erst wenn ich mich selbst verstehe, kann ich überhaupt frei sein, andere …

Der Raum dazwischen
Das Wirbelige auf der Matte erscheint an den heißen Sommertagen besonders eigenwillig. Es ist weniger im Außen. Die Aufmerksamkeit verrutscht ins Innere, als befände sich das Ich barfuß am Strand, nur um sich die Wellen über die Zehen schwappen zu …

Schönheit des Dos
Entweder lassen wir es zu, dass Aufgaben von außen herantreten oder aber, wir probieren uns aus und holen die Herausforderung selbst ab. In der Kampfkunst geschieht beides: Die offenen Fenster waren ein „Muss“, auch wenn sich die Wärme an der …

Bunte Wellenlängen
Seminare sind besonders und ziemlich cool, ergeben sich als Fundgrube für neue Bekanntschaften, die vermutlich so nie entstanden wären und bieten einen Sprung ins Bällebad des unermüdlichen Philosophierens, Diskutierens und Ausprobierens. Auch wenn die Augen nach vorn gerichtet sind, um …

Treffen im Woanders
Mit dem Schwert in der Hand reduzierte ich meine Bewegung auf ein Mindestmaß: Konzentriert mit beiden Händen gefasst, legte ich es quer an eine Wandkante. Ganz deutlich ließ sich der Schnittpunkt über den Druck wahrnehmen. Nun hob ich meine Hände …

Sackgasse im Umbau
Viele Menschen machen viele Dinge anders, was gut ist. Manchmal denke ich, dass gerade deshalb allerlei entdeckt werden kann, weil diese unzähligen Facetten in einem Miteinander sichtbar zu einem Punkt zusammen laufen. Auf Seminaren wird dies besonders deutlich, als wäre …

Hakama sabaki
Überraschend anders und irgendwie widersprüchlich, so würde ich ihn beschreiben … nachdenklich stehe ich auf der Matte und fühle mich in das So-Sein: Schön! Hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht! Mit verwobenen Eigenwilligkeiten ergänzt der Hakama (dunkler Hosenrock) das typische …

Mit dem Fuß im Strom
Bissl Glück muss man haben! Es fehlte noch jemand, der die Kamera beaufsichtigt. Klar, kein Problem! Ich war begeistert. Einen besseren Platz zum Zuschauen gab es nicht. Ich durfte mich dadurch direkt vor dem Prüfungsbereich aufhalten, einfach perfekt! Für einen …

Es gibt keine Abkürzungen!
Inmitten des Raumes, irgendwo auf einem Punkt in unserer Zeit, stand ich mit meiner Trainingspartnerin auf der Matte. Genau bis hierhin war ich sehr einig mit der Situation, denn es lagen Wochen des intensiven Trainings hinter uns, die eigenwillig herausfordernd …

Der Griff durch den Spiegel
Die Stunde begann. Schnell suchte jeder einen Platz, Gespräche verstummten und für einen kleinen Moment ließ sich noch dies Zurechtrücken auf der Matte vernehmen, bis jeder bequem im Seiza saß. Ruhe breitete sich aus. Nur mitgebrachte Gedanken schwangen im leisen …

Sakura im Winter
Spannung breitete sich aus. Die Ruhe stand hörbar im Raum. Ich hätte schwören können, dass der Puls bei jedem ein klein wenig anstieg, selbst bei uns Zuschauern, die am Rande saßen. In Prüfungsmomenten erschien es mir, als kippe sich ein …

Lemniskaten gibt es überall
Wir übten die Technik, die den Angreifer über eine Hüftseite zu Boden führt. Je nach Erfahrung ist es dann vonseiten des Verteidigers ein Führen, Fallenlassen oder Werfen und vonseiten des Angreifers daraufhin ein Fallen, Plumpsen oder Rutschen. Die Situation gestaltet …

Betrachtung mit Folgen
Differenzen gibt es überall. Wir können sie in unseren Gedanken finden, in der Realität oder in der ganz persönlichen Wirklichkeit. Egal wie, sie beeinflussen uns mit allem Drum und Dran und verdeutlichen den Unterschied zwischen zwei Dingen ... Zum zigsten …

Der Grenzen bunte Gestalt
Es war eine Übung, eine Spielerei, ein Messen von Wahrnehmung und Umsetzung, aber auch ein offensives Aufdecken der eigenen Möglichkeiten: Zwei stehen sich gegenüber und halten über die Handrücken Kontakt; eine Seite bewegt die Hände hin und her, um eine …

Zusammen im Überall
Die Welle ging mit einem Ruck durch meinen Körper und hielt für einen kleinen Moment die Welt an. Etwas verblüfft saß ich still auf dem Boden und merkte dann erst den dumpfen Stich zwischen den Schulterblättern. Der Schmerz ließ sofort …

Der Blick zur anderen Seite
Da stand ich nun. Paralysiert von der Aufgabe und dem Versuch, meine Gedanken irgendwie zu fokussieren. Das Gefühl, von der Lösung ziemlich entfernt zu sein, stellte sich hartnäckig in den Weg. Das war nicht schlimm, wir sind schließlich alte Bekannte; …

Zwischen Boden und Bauwerk
Der Ton des ersten Schlages kam immer überraschend. Der überlaute Knall der aufeinanderschlagenden Bokken schien sich nicht nur im Raum zu vervielfältigen, sondern schlichtweg in voller Bandbreite durch die Haut zu gehen. Ich schaute kurz über die Schwerter hinweg und …

Verborgen im Tun
Das war jetzt überhaupt nicht einfach und doch wieder schon. Es fühlte sich an, als hielte ich etwas am äußersten Zipfel, damit es mir nicht davon rennen konnte. Ich musste aufpassen, dass es das nicht tat, bevor ich ihm irgendwie …

Interwoven
Der Angriff kam mit einem direkten Schlag auf Kopfhöhe. Meine Hände schnellten vor, um den Impuls umzuleiten, bevor er mich traf. Wir übten an einer besonderen Aufnahme, die im kurzen Takt mit zwei aufeinanderfolgenden Bewegungen die Situation zum eigenen Vorteil …

Die Kraft des Verborgenen
Die Wärme des beginnenden Tages kam durch die weit offenen Fenster, floss über die Matte und blieb, als betrachte sie uns auf eine abwartende Weise. Denn da standen wir, konzentriert, als wäre die Stille des Momentes unser Ziel. Mit einer …

Des Weges Leuchten
Krass! Der Bokken flog mir fast aus der Hand und meine Armgelenke mussten erst einmal wieder in die gewohnte Position finden. Ein gewisses Maß an heftigen Schwert-Schwüngen kannte ich mittlerweile von meiner Trainingspartnerin; wir waren eindeutig nicht zimperlich miteinander. Doch …

The feeling sense
Mittlerweile akzeptierte ich die Tatsache, dass derselbe Hinweis mit ausgesprochener Ausdauer und regelmäßigen Wiederholungen den eigenen Weg kreuzte, bis ich mich bewegte. Das konnte manchmal nerven, denn nicht immer will man hinschauen, weil andere Dinge viel interessanter oder leichter oder …

Unabdingbar verknüpft
Das war nun wirklich aufregend! Ich konnte mich kaum beruhigen. Mit dem Schwert in der Hand ging ich durch das Dojo, bis das Federn unter meinen Füßen das Hibbelige nahm und ausklingen ließ. Eben noch standen wir uns abwartend gegenüber, …

Des Übens Kraft
Das war nun herausfordernd! Meine Balance wollte nicht mitmachen und der Körper zweifelte von Sekunde eins an der Sinnhaftigkeit meiner Entscheidung. Er besaß schließlich zwei Beine mit Füßen, die genau dafür konzipiert waren, mit einer ausgeglichenen Haltung der Schwerkraft zu …

Stück für Stück
Der Impuls kam mittig und in Form einer Handkante. Intensität und Genauigkeit stellte sich für einen winzigen Moment bildhaft in den Raum. Sich davon nicht beeindrucken zu lassen, war schon eine Schwierigkeit für sich, aber mittlerweile klappte das ganz gut, …

Signum
Der Schwerpunkt senkte sich. Das wohlige Gefühl der Entspannung floss wie eine Welle durch meinen Körper. Im Seiza verwandelte sich das Bunte der spielerischen Stunden in einen fließenden Nachhall, der jeden Muskel berührte. Schön. Zufrieden öffnete ich meine Augen. Mein …

Drachenfeuer
Schweigend standen wir da und fokussierten die Spitzen der Schwerter. Mit langsamen Bewegungen folgte unser Blick dem Schwung, prüfte die Leichtigkeit in der Handhabung und betrachte sehr genau, inwieweit die rechte Hand bei dem Bauchstoß die Kontrolle behielt. Na gut, …

Wandel, ganz einfach so …
Von null auf hundert! Mein Puls war nicht bereit, irgendwo im unteren Bereich herum zu trödeln. Er wollte voll dabei sein. Ohne irgendetwas getan zu haben, veränderte sich etwas in mir; nur, weil ich mich auf das Kommende konzentrierte. Mit …

Ringsherum verwoben
Irgendwo schien sich ein Prinzip zu verbergen, das ich noch nicht erkannte. Das konnte gar nicht anders sein! Meine Lehrerin erklärte mir die Besonderheiten einer Technik. Begeistert probierte ich die Umsetzung und probierte und probierte. Zweimal, dreimal, mehrmals. Meine Bewegungen …

Das fühlende Auge
Das wirklich Beruhigende erscheint mir in der Tatsache zu liegen, dass das Leben nicht aufgibt, uns immer und immer wieder mit unserer nächsten Aufgabe zu konfrontieren. Erst nehmen wir diese winzigen Gedankenfetzen wahr, die scheinbar unkontrolliert ins Bewusstsein fallen, dann …

Be water, my friend!
Etwas beschäftigte mich. Es suchte meine Aufmerksamkeit, als wiederhole sich eine Zeitschleife, die damit zu tun hatte, den Raum für eine Lösung zu schaffen. Dies Etwas grub sich in meine Wahrnehmung, als wolle es sagen: Hier bin ich und hier …

Der Klarheit Kraft
Alles ruhte: Das Schwert in meinen Händen, der Schwerpunkt in der Mitte und selbst die Zeit verharrte im Vierteltakt. Nur das Bewusstsein flatterte, als sei es ein Schmetterling, der unbedingt jeden Eindruck einfangen wollte. Es wanderte zu den Füßen, die …

Sowohl-Als-Auch
Es wanderte, wohin es wollte: Der Mond war nicht zu weit, die Ameise nicht zu klein, tiefsinnige Rechenformeln nicht zu lang und der Marianengraben nicht zu tief; unser Bewusstsein turnte herum, wie und wo und soweit es unsere Phantasie erlaubte. …

Oben wie unten
Kniend besprechen wir jede Kleinigkeit des Bewegens. Der Kampf in der unteren Etage ist nicht einfach, jedenfalls nicht mit langen Beinen; sie scheinen dann plötzlich an allen Ecken herauszustehen und lassen den Körper irgendwo zurück; der Angreifer bräuchte dann nur …

Sphaera
Nachdenklich stand ich in der Pause am weit geöffneten Fenster und schaute in den dunklen Abendhimmel. Erste Sterne zeigten sich; ich betrachtete sie und sie betrachteten mich. Es fühlte sich an, als hätten sie den kühlen Wind geschickt, der an …

Sei auf der Hut, ich bin entspannt …
Was im Grunde wirklich, wirklich zwischen Himmel und Erde geschieht, erscheint mir oft nicht fassbar. Manchmal streifen uns diffuse Auswirkungen unseres Tuns, manchmal verändert sich ganz konkret eine Sachlage und manchmal paralysiert uns der Widerhall innerhalb einer Empfindung. Egal, was …

Da lang …
Wie nähert man sich einem Phänomen, einem Etwas, einem für mich sicher vorhandenen Mysterium, das im Grunde in meinen Gedanken keinerlei Definition besitzt? Oh man, da stehe ich vor einer umfangreichen Aufgabe, als hielte ich einen bunten Zauberwürfel in der …

Der fühlbare Haiku
Da stand ich nun, die eine Hand hielt mich am Oberarm fest und die andere griff zu meinem Hals. Eine unsymmetrische Herausforderung, die leicht irritierte, da für einen winzigen Moment zwei potenzielle Punkte zu beachten waren. Allein diese Tatsache mischten …

Der 1000-Meilen-Blick
Meine Hand nahm den unsichtbaren Faden, hörte das Sirren der Vibration und fühlte die Spannung, sobald der Impuls durch das Ziehen sein Ziel fand. Wenn Illusionen von zwei Seiten aufrechterhalten werden, folgt die eigene Fantasie nur zu gerne und bringt …

Der Raum hinter der Wahrnehmung
Überall im Dojo verteilt, lagen wir auf dem Boden und folgten den Worten unseres Lehrers. Meine Hände spürten die weiche Matte. Wenn die Farbe Lindgrün ein Gefühl hätte, dann wäre es für mich dies leicht Raue, Schlichte und damit auf …

Des Ebenmaßes Ziel
Stimmen von mehreren Aikidoka hallten über den Hof, wehten gegen die alten Mauern des Gebäudes und schwangen zurück über Sand und Stein, als wollten sie Anlauf nehmen, um schließlich gemeinsam der untergehenden Sonne entgegenzugehen. Wir standen in einem großen Kreis …

Wellen in der Luft
Leise und doch hörbar begleitete ein tiefes Surren den Schnitt durch die Luft. Mit dem Bokken in der Hand übte ich an einer Kata, die in meinen Augen nicht nur eine elegante Form besaß, sondern auch und vielleicht gerade deshalb …

Auf zum magischen Fluss
Kühles Gras am frühen Morgen ist Farbe und Form zugleich. Es ist etwas Absolutes von außen, das die gesamte Welt von einem Moment zum anderen mit den schlicht vorhandenen Tatsachen konfrontiert: Zwei Dinge gehören zusammen; sie sind eins und doch …

Auf dem Pfad wandeln
Ich war aufgeregt, angespannt und neugierig und der Gedanke „hoffentlich kann ich das noch“ schlich sich irgendwo dazwischen; hibbelig wäre vielleicht die beste Beschreibung. In kleiner Runde begann heute unser erstes fast normales Training auf der Matte. „Fast“ beinhaltete einige …

Das Finden im Tun
Schon wieder! Etwas brachte mich aus der inneren Bahn, als schubste ich mich selbst zur Seite. Die Bewegung blieb dadurch nicht fließend; sie wurde eckig. Ich wusste, warum es passierte, konnte es aber noch nicht abstellen. Vielleicht gehörte es zu …

Versteckter Wegweiser
Wahrscheinlich ist jeder Mensch dem Schönen zugeneigt; manchmal erscheint es mir, als wäre dies so Empfundene besonders leicht, als besäße es kein Eigengewicht. Die innewohnende Ausstrahlung trägt es und lässt ein Wohlgefühl entstehen, das uns angenehm einfügt; genau dort, wo …

Des Drachens Schwung
Es nieselte. Diese Tatsache flackerte nur für einen winzigen Moment irgendwo in den hinteren Regionen meiner Wahrnehmung auf, also machte es nichts. Denn der Rest meines Bewusstseins war eindeutig gebannt, fasziniert, eingebunden und für unbestimmte Zeit an nichts anderes interessiert. …

Blitz und Donner
Mit dem Schwert in der Hand verharrten wir ruhig im sonnigen Hinterhof. Bewegungslos horchten wir in uns hinein. Wo war die Verbindung zum Boden? Spürten wir unseren Körper? Fühlten wir uns gut ausbalanciert? Körper ist nicht nur Körper; er ist …

Momentum
Wie schnell sind Bilder einfach da! Der Körper bewegte sich und Erinnerungsfetzen mogelten sich ungefragt ins Tun, obwohl meine Konzentration völlig in der Aufgabe ruhte: Mit einem Ausfallschritt nach links lag mein Schwerpunkt auf meinem linken gebeugten Bein; das rechte …

Pfad der Gegensätze
Einfach war anders! Wo lag der Fehler? Egal, was ich tat, immer wieder fehlten einige Sekunden zu einem Gleichklang. Lag es an der schrägen Sonne, die mir fast die Augen verschloss oder lag es an meinem unsteten Fokussieren, um die …

Die Brücke des Blickwinkels
Da lag er nun, der mir gänzlich unbekannte Hinterhof, als hätte er sich gerade materialisiert. Auf dem Weg zum Dojo ist mir nie die kleine Zufahrt aufgefallen, die zur anderen Seite des alten Fabrikgebäudes führt. In einem Wendehammer endend fand …

Das Auge der Mitte
Jetzt stand ich also da und betrachtete den Stab. Langsam sollte ich mal anfangen! Mit der ausgestreckten Hand hielt ich meinen Jo quer vor meinen Körper und konzentrierte mich auf eine Erinnerung; auf ein Video, das ich soeben auf dem …

Der Schritt macht den Pfad
Völlig außer Atem stehe ich im Wind. Amseln hüpfen durch das frische Gras. Sie suchen und finden, so, wie ich es für mich erhoffe, denn ich suche das Finden. Wo ist es? Wo finde ich den roten Faden? Ich möchte, …

Das Dojo im Herzen der Sakura
Es war Zeit. Die letzten Ankömmlinge kamen gerade die alten Steinstufen herauf. Sie schritten durch einen großen verschnörkelten und verästelten Torbogen. Er sah so aus, als hätten sich zwei hochgewachsene Bäume von zwei Seiten zueinander gewandt und einfach umarmt. Obwohl …

Wohin es mich zieht
Mit dem Blick zur untergehenden Sonne sitze ich im Seiza vor meinem Schwert. Quer liegt es da; als Werkzeug, als Symbol, als Fokus. Wenn ich es nutzen möchte, sollte mich kein Wirrwarr in meinen Gedanken ablenken. Eine Verletzung braucht nicht …

Wenn das Zentrum schimmert
Immer und immer wieder zerschnitt mein Bokken die noch kühle Luft. Doch meine Gedanken zerfransten mein Tun. Warum habe ich das eigentlich noch nicht miteinander in Verbindung gebracht? Wie konnte ich zwei unterschiedliche Dinge tun und ihre Gemeinsamkeit nicht erkennen? …

Das Lied des Stabes
Aikido ohne andere, ohne ein auf der Matte stehen, ohne ein Herumwirbeln, ohne diesen Lernprozess in alle Richtungen? Ich fühlte mich, als wäre eine Süßigkeiten-Dose vor meinen Augen geschlossen worden. Die wirkliche Herausforderung lag nun darin, es zu akzeptieren und …

Versteckte Werkzeuge
Der riesengroße Vollmond schaute durch die Fenster; vollkommen, stark und präsent. Er besaß etwas, worum wir uns bemühten und manchmal schwer umsetzen konnten; jedenfalls traf dies auf mich zu. Das Streben, dem eigenen Tun diese Ganzheit, diese in sich fassende …

Ganz oder gar nicht
Mit einer verdrehten Perspektive lag mein Gesicht auf der Matte und der Körper kam mit Schwung hinterher. Fast gleichzeitig fiel ein anderer Angreifer neben mir zu Boden und befand sich ebenfalls mit seinem Kopf auf der Matte. Ein Blick und …

Die gefährliche Nähe der Distanz
Das Eigenartige im Aikido liegt in den Polaritäten, die sich auf der Matte durch ein Aufeinandertreffen ergeben. Unglaubliche Kräfte zeigen im Kampf ihre Auswirkungen und verändern immer wieder die Sachlage: der Menschen als Pol, Energie als Pol, das Tun als …

Das Kreisen des Archimedes
Ich war aufgeregt. Das fühlte sich jetzt echt anders an! Irgendwie fanden sich das richtige Maß, die richtige Form, der richtige Schwerpunkt, die richtige Drehung, der richtige Winkel, das richtige Lot und eine gleichmäßige Bewegung zusammen. Später bekam ich es …

Prima materia
Zum x-ten Male rutschte mir der Stab durch die Finger und fiel herunter. Die Enden des Holzes schlugen in kurzen Sequenzen auf, bis dieser eigenartige Ton des Weichen und gleichzeitig Festen im Raum verhallte, als käme etwas Lebendiges zur Ruhe. …

Die Wucht der Entspannung
Wenn sich auf der Matte weniges als vieles präsentierte und runde Bewegungen wie bei einem Dynamo immer mehr Energien hervorriefen, dann breitete sich ein inneres Gute-Laune-Gefühl aus. Kokyū nage! Eindeutig eine meiner Lieblingstechniken! Ohne einen Hebel oder einem bestimmten Griff …

Kokoro oder der Raum mit tausend Türen
Wenn sich etwas Neues thematisch in den Weg stellte, weil es irgendwo innerhalb eines Buches zwischen den Seiten in Erscheinung trat oder sogar in einem Gespräch den Dialog füllte oder mit den Sinnen plötzlich erfasst wurde, dann musste eine kleine, …

Wenn es ganz still wird
Völlig hibbelig stand ich mit allen anderen vor der Matte. Manche banden noch ihre Hakamas, andere dehnten bereits ein wenig die Muskeln und wieder andere hörten einfach den Gesprächen zu, die das Wirbelige des Tages spiegelten. Die Abendstunden zeigten ihr …

The mind thing
Unzählige Bücher existierten darüber, Psychologen erforschten es täglich bei ihren Patienten und tausend Lehrer wunderten sich schon lang nicht mehr, sondern nahmen die Merkwürdigkeiten ihrer Schüler als aufgebürdetes Schicksal. Trotzdem hörten wir nicht auf, uns immer wieder darüber Gedanken zu …

Das unsichtbare Schwert
Ein seitlicher Schlag mit der Handkante konnte schmerzen; er konnte die Achse gefährlich beeinflussen oder sogar das Bewusstsein für einige Sekunden auslöschen. Keine Frage, das wollte jeder kontrollieren. So erhob sich die Hand meines Gegenübers und fast zeitgleich drehte ich …

Sturm im System
Meine Fußsohlen bemerkten das Weiche der Matte, meine Handgelenke den Griff meines Trainingspartners und die Sekunden verstrichen fast hörbar. Nichts tat sich. Mein Körper bekam anscheinend keine innerliche Aufforderung. Tief einatmen, tief ausatmen ... Zeit war relativ. Was für mich …

Ein halber Ball rollt sich schlecht
Je genauer ich hinschaute, umso mehr schien ich berücksichtigen zu müssen und umso mehr fächerte sich das bereits Kleine in viele Winzigkeiten. Das konnte doch nicht sein! Eine Technik war eine Technik, wie eine Rose eine Rose war. Ein festes …

Unzählige Muster
Das Thema „Kontakt“ glich einem Zauberwürfel: Ständig konnte ich daran drehen und ein neues Bild entstand. Selbst im Schwierigkeitslevel schienen sie Geschwister zu sein. Beides lief unter „echt nicht einfach“. Manchmal glaubte ich, es erfasst zu haben und konnte nicht …

Der Goldene Schnitt im Tun
Ausgestreckt lag ich auf den weichen Matten und hätte bis in alle Ewigkeiten hierbleiben können. Mit jedem Atemzug versank mein Körper ein Stückchen mehr in dem Weichen des Untergrundes. Ich schloss meine Augen, um den Moment zu genießen. Zweieinhalb Stunden …

Weil es so ist …
Ich verstand etwas nicht. Ich verstand einfach nicht, wie es funktionierte. Jede mir vorstellbare Antwort erklärte es nur ungenau. Wahrscheinlich ging es den Menschen im Mittelalter genauso. Für sie war Unerklärliches Zauberei, da sich der zugrunde liegende Sachverhalt überhaupt nicht …

Die Lücke im Zaun
Dualismus scheint dem Körper ein innerstes Bedürfnis zu sein: Wir wollen mit den Füßen im Takt wandern, mit beiden Händen eine Richtung einschlagen und uns am liebsten im Gegenüber spiegeln. Unsere Augen sehen gemeinsam in eine Richtung und beide Ohren …

Wenn sich die Matrix zeigt
Gänzlich dem Tun verhaftet standen wir auf den grünen Matten im Schein der Lampen. Ein ruhiges Miteinander füllte den Raum. Jeder horchte in sich hinein, um das zu erfassen, wovon unser Trainer sprach. Wenn ich das Handgelenk meines Gegenübers ergriff, …

Bälle auf der Matte
Die Tango-Schule feierte heute mit Ausschank auf dem Hof. Aikido mit Musik war eine unschlagbare Kombination, doch nur im rechten Maß. An den heißen Sommertagen wehten oft die harmonischen Klänge, Gesang oder auch Klavierspiel bis zu uns auf die Matte …

Die Magie der Eingänge
Wenn meine Fußsohlen die Matten berührten, federte das Weiche. Ein konstantes Gefühl bis zum Verlassen der Unterlage. Es war aber nicht nur ein taktiles Empfinden, das ich bewusst wahrnahm oder nicht. Ungefragt und folgegleich schaltete sich der Kopf ein, um …

Das Verborgene der Sakura
Die großen Fragen fielen vom Himmel und waren einfach da; egal, wo wir uns gerade befanden. Ich saß vor den weit geöffneten Fenstern auf den Matten des Dojos und betrachtete von schräg unten den tiefblauen Himmel. Aikido konfrontierte mich immer …

Im Radius des Stabes
Waffen besaßen ihren eigenen Reiz; das hörte sich nun gefühllos, radikal und martialisch an, denn das Angreifende und Zerstörende in ihrem Wesen konnte niemand verstecken. Es gab mehr … Eine Waffe schenkte auch Sicherheit: Sie gab das Gefühl wehrhaft zu …