Die Küche dampft, als stünde ich höchstpersönlich in einer frisch bestückten Aufgusssauna. Die Esse könnte helfen, doch die brummt und faucht viel zu laut. Schließlich wollte ich noch etwas über meine Kopfhörer verstehen können; der Podcast war super. Was soll ich sagen …
Nun gut, ich hatte es versprochen! Fünf Kilo Spätzle wollen für eine Veranstaltung gefertigt sein. Kein Problem, schaffe ich. Wasserkochen geht fast allein!
Ganz zufrieden betrachte ich den Riesentopf. Mit etwas Nachdruck passten gut drei von den vielen Packungen hinein. Es blieb sogar ein Zentimeter Platz bis zum Rand! Ich griff mir einen der hohen Hocker und betrachtete mein Brodelwerk. Das ließ sich aushalten.
Die Kopfhörer-Stimme erzählte Wissenswertes und forderte zur Mitarbeit auf:
„Bitte verschränken sie ihre Arme.“ Ok, check, hab ich gemacht.
„Für einen Moment so sitzen bleiben.“ Ok.
„Nun bitte entfalten und erneut die Arme verschränken, aber diesmal mit dem anderen Arm oben.“ Grins … das ist überraschend!
„Probieren Sie das Gleiche mit ihren Fingern! Falten sie ihre Hände, welcher Daumen liegt oben? Wenn es der rechte ist, dann probieren sie es mit dem linken.“ Ich war begeistert! Wie doch Gewohnheit den Körper einschränkt!
Laute Geräusche rissen mich aus meinen Übungen. Ich schaute hoch. Piepen, Hilferuf, Ertrinken und Stille. Mein Induktionsherd verweigerte aufgrund eines übermäßigen Wasserstandes jegliche Mitarbeit. Nicht schlimm! Ich musste lachen. Doch mein Lächeln gefror mit dem Blick auf den Verursacher. Die Spätzle bauten gerade einen Berg, um über den Topfrand zu flüchten.
Ahhh! Warum steht das nicht als Warnung auf der Packung? Achtung, entwickelt beim Kochvorgang die dreifache Größe?

FOTO von Gabriel Lamza auf Unsplash
FOTO von Alexander Grey auf Unsplash (Titelbild)
Achtsamkeit ist solch ein unglaubliches Phänomen! Dies eigenwillige Werkzeug hätte auch ein Schweizer Messer werden können, da gibt es ständig neue Möglichkeiten zu entdecken! Warum war es so schwer, eindeutig bei einer Sache zu bleiben?
Naja, manche Dinge sind in ihrer Kombination unschlagbar! Ich liebe es, meinen ersten Kaffee am Morgen mit dem Schreiben zu verbinden! Oder mit Musik zu bügeln oder beim Ausruhen zu lesen oder beim Schnitzen Podcast zu hören. Der Mönch in den Bergen würde es vermutlich anders betrachten.
Vielleicht gilt es aber auch nur wahrzunehmen, was das Ich so tut, wie es den Tag gestaltet und mit welchem Tun es glücklich ist.
Auch eine Facette.

FOTO von Geran de Klerk auf Unsplash
Anm. z. Titel:
Jumpsuit = engl. modischer Ganzkörper-Anzug
In solchen Momenten zeigt sich Subjektivität. Sie lässt sich nicht ablegen. Niemand kann das. Sie wird immer mitgeschleppt. Meldet mein inneres Bild, dass die Welt schwierig und kompliziert ist? Dann ist sie das! Meldet mein Innerstes eine besondere Gefahr, dann ist da eine! Ist die Welt dunkel, weil ich traurig bin, dann ist sie das! Doch der Umkehrschluss ergibt sich ebenso:
Wenn ich mich selbst verändere, dann verändere ich die Welt.
Also, es gibt ihn, den inneren LICHT-Schalter!

FOTO von Artreyu Studio auf Unsplash
Morgens bei der ersten Tasse Kaffee nach ungestresstem Aufwachen ist mein Kopf noch so angenehm leer, nicht angefüllt mit vielen Eindrücken des Tages sondern irgendwie in diesem sich allmählich veränderndem Zwischenzustand wo ich nicht funktioniere. Dann kommt oft Schreibe zustande in der die Wörter sinnlich ineinanderfließen. Ja na klar gibt es den von dir als Schalter umschriebenen Moment und der öffnet uns mal mehr mal weniger. So mancher vermag uns auch ein Leben lang prägen, mag sagen ein sehr persönliches, immer in Bewegung seiendes Merkmal unserer Persönlichkeit formen.
Jumpsuit als trendyhippes Modewort *öhaähm* klingt irgendwie unsubstantiell und impliziert für mich so etwas wie ein Ganzkörperverhütli *grins und lach*
dir liebe Christine einen lichtvollen Tag
LikeGefällt 1 Person
Siehste, so hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Bilder … Danke Dir, Axel! Und Dir auch einen gelungenen Tag, Christine
LikeGefällt 1 Person