Eine Stunde

Der Wind wehte in kräftigen Böen. Feiner Regen begleitete ihn, als wären sie herumtollende beste Freunde, die nicht genug vom Tag bekommen können. Überall sammelte sich dies Nass, selbst in meinen Handflächen; ein Hallo-Sagen der besonderen Art.

Meine Stiefel stapften durch Pfützen und Matsch. Der Feldweg führte durch ein kleines Waldstück, das gefühlt alle Baumsorten besaß, die der Norden bieten konnte. Zwischen den Bäumen wurde alles ruhiger, nur die Kälte blieb. Der feine Hauch der Nässe verharrte in der Luft; verwunschen …

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Winter und doch … Borken der Bäume verlocken mit Schluchten und Rillen, ein gezaubertes Spielfeld für Kletterer. Großes wie Kleines findet sich.

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Mein Blick fällt zur Seite. Am Rand des Weges gluckert ein Rinnsal. Quarz und Glimmer glänzen, als schauten sie in den Himmel.

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Ich hocke mich für einen Moment zu ihnen und tue es ihnen nach. Wir betrachten die Wolken, ihr Treiben über den sich biegenden Wipfeln: heller, dunkler, dichter und dann …

Da!

Genau dann, als hielten wir gemeinsam den Atem an, lösen sich die Verkettungen des unglaublichen Wolkengebildes. Weich wie Wasser, das sich wiegt, feiert sich die Immerbrennende in ihrem einmaligen Himmelsblau.

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Ich freue mich so sehr auf den Frühling!


Anm. z. Titel: Seit Jahreswechsel haben wir bereits mehr als eine volle Stunde mehr Licht! So so schön!