Keine zwei Meter entfernt führt unser Lehrer mit einem Schüler vor: Immer wieder wird eine Sequenz wiederholt. Einmal achte ich auf die Hände, einmal auf die Position oder ein andermal auf die optimalen Schritte. Gleich einem Gedicht zeigt sich eine Abfolge, die es sich zu merken gilt. Manchmal ist es nur ein Vierzeiler, manchmal aber auch Schillers Glocke.
Wenn ich aber einen zerfransten Tag hatte, springt mein Fokus dauernd hin und her, da lässt sich kaum etwas detailliert merken. Da bleibt nichts anderes, als genau dies zu akzeptieren. Ok, dann schaue ich einfach zu!

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Eigenwillig … trotzdem und durch alle von mir selbst noch nicht gelösten Aufgaben hindurch, entsteht ein Eindruck, der mich findet:
Das innere Lot hält entspannte Schultern und lockere Arme. Das Zentrum bewegt den Angreifer ohne Muskelkraft und die dadurch entstandene Stabilität wandelt Fliehkräfte, als baue der Körper Naturgesetze um. Aufgehoben in uns selbst verbindet sich Form mit Energie.
Shisei, das Prinzip der korrekten Haltung …

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Es ist wie ein Tag am Meer: Ich laufe am Strand entlang, um Muscheln zu suchen und am Ende des Tages besitze ich bunte Glassteine, eine alte Münze und eine kleine Schildkröte winkt mir zu …
schimmernde Zeit, hach!

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„Aufgehoben in uns selbst verbindet sich Form mit Energie.“ Das weiter gedacht führt zu ganz anderen Perspektiven des Tuns und Empfindens jenseits beliebiger Trennung, Differenzierungen und Wertungen. Wie eine Schildkröte mag alles langsamer wandeln und sich verwandeln, aber gründlich in Speicherung und Auflösung einer ungeahnten Potentialität. Vielleicht setzen sich gewisse Energien nur bei gewissen Langsamkeiten frei? Dann wäre alles Tanz und Intuition, weder schneller noch langsamer, sondern momenthafter.
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Absolut! Wenn wir es schaffen, Körper und Geist aneinander anzunähern, dann ist 1 + 1 = 3 erreichbar. Es wäre tatsächlich „jenseits beliebiger Trennung, Differenzierungen und Wertungen“. Es ist in meinen Augen unser verstecktes Potential, das es zu entdecken gilt.
Weder schnell noch langsam … losgelöst und frei, wie wundervoll! Vielen Dank Alexander! Lieben Gruß, Christine
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