November-Dance

Jedes Jahr erwischt es mich. Eine helle Stunde entschwindet gefühlt in Ewigkeit. An ihre Stelle rückt das diffuse Dunkel, dem Himmel entfallen, als klappten hölzerne Fensterläden vom Wind getrieben ineinander. Die Umstellung der Zeit, eine Brücke, die keine ist.

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So steh ich unter blattrieselnden Bäumen, ein Yin ohne weißen Punkt, ein Dunkel ohne Hell und eines der großen Ahornblätter trifft meine Stirn, Aufforderung wie Antwort für den sich hebenden Blick:

Weit ausladende Äste zeichnen den Himmel mit in sich Verflochtenem. Gefärbte Kronen wiegen im Abendlicht, als liefen Wellen des Meeres am Firmament. Senden ausbreitende Ruhe trotz windigen Rauschens, Gänsehaut durchwirkt mich selbst.

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Ein Alles-gut, ein Es-ist-richtig und ein-bin-da zeigt sein Gesicht. Ein Vergiss-es-nicht, ein Ich-komme-wieder hebt die Hand mit Wirbeln der sich lösenden Zeugen des Sommers. Das Spielen noch erkennbarer Farben fängt sich in Kreiseln, deren Schwingen berührt, denn …

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Dunkelheit ist kein Maß, kein Verloren, kein Ist-nicht. Dunkel ist das andere Ende des Lichts, das Werden, das in uns selbst im Auge des Betrachters beginnt. Dunkel wie Hell, ist das, was wir sind: Ein Anfang und ein Ende, ein Hier und Jetzt und ein Fühlen, das uns nicht verlässt.

Schau doch! Bald! Sehr bald!

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Anm. z. Text:

Das Symbol, das man beim Stichwort Yin Yang sofort vor Augen hat, besteht aus einem schwarzen und einem weißen Teil. Der schwarze Bereich (Yin) steht dabei für Dunkelheit, Ruhe, passives Empfangen, das Weibliche und Weiche. Weiß (Yang) hingegen bedeutet Sonne bzw. Helligkeit und Wärme, aktives Geben und Männlichkeit (übernommen aus Wikipedia)