Oft bewegen wir uns innerhalb des Tages so, als säßen wir im Auto: Wir benutzen die Gangschaltung, das Radio, das Navi, schimpfen auf den nicht blinkenden Abbieger und trinken zudem noch aus dem Kaffee-Becher, ohne einen Tropfen davon zu vergießen. Virtuos wird alles zur gleichen Zeit erledigt. Manchmal könnten wir nicht einmal sagen, was wir denn in den letzten Stunden alles so getan haben. In diesem sich selbst erledigenden Fahrwasser sparen wir Energie, als seien wir eine Straßenlaterne auf der Hauptstraße in einem Dorf. An sich ziemlich toll.
Reduziert in unserer Aufmerksamkeit bemerken wir aber nicht, was sich in diesem Tun geschmeidig und unbemerkt verwebt. Alle möglichen Gedanken fliegen durch die Momente, als seien es schillernde Seifenblasen, die getragen durch ein Aufwehen in der Höhe zerplatzen und eine Sekunde später bereits zu einer möglichen Erinnerung werden.
Doch es gibt auch einige, die schwer und zäh mit tausend Tentakeln jede Faser unseres Geistes berühren, damit wir ihnen bewusst in die Augen schauen. Wir schauen zurück und aufgrund ihres kuriosen Verhaltens berühren wir sie voller Neugierde, einfach nur um mal zu sehen, wie sie sich anfühlen. Das sollten wir nicht tun.
Tür und Tor öffnen sich und wir ziehen den bisher nicht zu uns gehörigen Gedanken in unsere Welt. So bleibt er und ist plötzlich ein Teil von uns. Er tut nun so, als wäre er schon ewig hier und will bei jeder vorausschauenden Überlegung mitreden, mischt sich ein und beeinflusst die Visionen, die den inneren zukünftigen Raum modellieren.
Im Grunde bräuchten wir überhaupt nicht mehr das wirkliche Erleben, da unsere gebauten Erwartungen bereits alles bieten, was wir uns von einer Wirklichkeit wünschen. Et voilà: Eine Überzeugung zeigt sich im schillernden Kleide, als sei sie eine Primadonna bereit für einen wunderbaren Abend.
Angenommen, genau diese Überzeugung würde unsere Zukunft so biegen, wie wir sie gerade jetzt sehen? Angenommen, sie wäre der Schlüssel zu einem Werden, das aufgrund des innewohnenden Programms überhaupt gar keine Wahl mehr lässt, etwas anderes geschehen zu lassen?
Angenommen, genau diese Vorgehensweise besäße die gleiche Kraft, die normalerweise ein wunderbarer Wunsch mit Bildern und Vorstellungen basteln könnte, um leicht getragen einer Realität entgegenzufliegen?
Angenommen, wir kreieren unsere Zukunft durch diese emporschwingenden Empfindungen, die als Antwort auf bestimmte Gedanken unser Herz schwingen lässt …
Wirklich unvorstellbar?

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Nicht die durchrauschenden Gedanken sind die Essenz unseres Seins! Denn sie fallen herunter, werden versandt oder liegen herum und werden mit dem Berühren in einem Außen von uns eingesammelt, als seien es Beeren auf einem Feld. Sie kommen und gehen oder kommen und bleiben. Die Entscheidung darüber trifft letztendlich unser Herz, wenn es fühlt oder nicht.
Wir sind NICHT unsere Gedanken, wir sind GEFÜHL!
Der Augenblick enthält so vieles…
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oh ja! … und damit viele, viele Möglichkeiten, wie wir ihn sehen können … spannend! Lieben Gruß, Christine
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Der Augenblick ist in seiner Spanne ja nicht genau definiert. Wenn wir z.B. sagen „Im Augenblick kann ich nicht darüber sprechen“ oder „das ist jetzt nicht der richtige Augenblick“ dann wollen wir unsere Gefühle schützen oder nicht offenbaren. Auf der anderen Seite gibt es das „dies war der schönste Augenblick in meinem Leben“ oder eine tausendstel Sekunde, die wir „gefühlt“ als Ewigkeit empfinden.
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Stimmt! Und trotzdem weiß jeder, was gemeint ist, wie lang dieser „Augenblick“ auch sein mag … irgendwie schön. Lieben Gruß, Christine
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