Gleich Sternenstaub

Es kommt aus dem Nichts, dieses Etwas von einem Anfang, und ist schlicht und einfach da. Nicht einmal eine richtig eindringliche Erforschung der eigenen Empfindungen gibt darüber Aufschluss, was sich nun wirklich als Ursache eignen könnte. Eigentlich müssten wir aufgrund der Vielfalt der uns täglich über den Weg laufenden Impulse locker Antworten finden. Doch sind diese meistens gefühlter Natur und ganz ehrlich, darf man dem trauen? Spielerisch wechseln sie ihre Gesichter, sodass ein „Wer bin ich -und wenn ja, wie viele?[1]“ allzu leicht unsere Realität spiegelt.

Wir stehen vor einem weiten Feld ohne Zaun: Wenn der Apfel fällt, kommt Newton ins Spiel, andererseits der Baum, der sich in einem Loslassen übt. Liegt genau dieser Apfel auf Walters Kopf, dann wird Tells Pfeil ihm für eine Zeit die horizontale Ebene ermöglichen oder er wird letztendlich einfach gegessen, was in dem Ort Eden zu ungeahnten Auswirkungen führte.

Da geschehen Dinge ohne augenscheinlichen Grund: Ich drehe mich um und von irgendwoher kommt ein Lächeln oder ich wähle ausnahmsweise einen anderen Weg und treffe eine alte Freundin oder mein Unterbewusstsein erinnert mich an einen bestimmten Ast, der vor einer Minute meinen Weg kreuzte; ich gehe ihn holen, er wurde zu einem Teil eines sich selbst verwirklichenden Kunstwerks.

Selbst das genaue Gegenteil, das Fehlen dieses Etwas, käme nicht als ein Nichts daher, sondern es entpuppt sich als ein gewollt in sich gekehrtes Mysterium, denn Dinge geschehen auch, weil etwas fehlt.

Unentdeckte Geheimnisse … inmitten unseres Tuns … vor unseren Augen … sichtbar und erfassbar.

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Wir leben täglich, nein, stündlich mit Impulsen, die entweder aus uns selbst heraus entstehen oder durch ein Außen an uns herangetragen werden. Ganz selbstverständlich nehmen wir sie auf, als bekämen wir einen Ball zugeworfen, dem wir eine neue Richtung geben.

Unser Körper lässt immer wieder neue Facetten sichtbar ins Bewusstsein treten, schubst uns sozusagen an: Hey, schau hin, da ist etwas verborgen, ganz allein für dich, komm erkunde, verschwende keine Zeit!

So ist jede Berührung eines Impulses anders. Sie besitzt einen besonderen Filter, als probiere die Evolution höchstpersönlich in der kleinen Welt eines Jeden herum, unermüdlich, ob wir wollen oder nicht, bis wir irgendwann „sehen“ und wirklich hinhören.

Das ist aufregend! Also, wenn man diese Art von Aufregung mag. Denn jede davon bringt Fragen, auf die es Antworten zu suchen gilt. Unsere Selbstverständlichkeit verändert sich dadurch und das Ich-Gerüst gestaltet sich neu.

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Wir bestimmen selbst, wie groß das Fenster ist, das wir öffnen …


[1] Titel eines Buches von Richard David Precht