Vielleicht hätte ich eine Bärin werden sollen, die sich rund frisst, hinlegt und wenn es wieder warm wird, mit einer schlanken Silhouette begeistert die ersten Primeln begutachtet. Also dafür wäre ich jetzt SEHR!
Ich mag mich nicht an die Kälte gewöhnen. Sie fängt mich ein, obwohl ich eine dicke Jacke trage und der große Winterschal zweimal meinen Hals umschlingt. Gibt es jemanden, der sich freiwillig an so etwas gewöhnen mag? Ich nicht. Wer will schon morgens die Frontscheibe des Autos kratzen müssen, steife Finger bekommen und dabei Gewissheit erlangen, es nicht mehr bis zur heißen Sitzheizung zu schaffen, weil man erfroren mit klagend erhobenen Armen in der Gegend rumsteht.
Die gesamte Natur scheint in ihren Träumen verschwunden zu sein und im Grunde wundere ich mich selbst, dass wir Menschen es ihnen nicht gleichtun. Ruhe und ein viel größeres Maß an In-sich-gekehrt-Sein haftet den Wintermonaten an, als sei es ein Spiegeln des wenigen Lichts, das nur sparsam den Tag beleuchtet.
Aber anstatt dem nachzugeben, tummeln wir uns gern in aufgeregter Buntheit, die uns nach dem Verblassen überrascht feststellen lässt, dass der Frühling fast vor der Tür steht.
Vielleicht sollte ich lesend und werkelnd vor dem offenen Feuer sitzen und endlich einmal beginnen, mich dem Winterlichen zu fügen und der Ruhe Raum geben; abwarten, bis das Wasser das Kräuseln nachlässt, um mit unverstelltem Blick den Grund zu erblicken.
So schaue ich in den grauen Himmel, der schon wieder tief herabhängt, als käme er ganz bewusst nah an mich heran, damit ich lesen kann.
Winter, ein Betrachten der in Wolken verborgenen Wünsche …

PHOTO by Josh Hild on Unsplash
Die Wintersonnenwende ist nur noch wenige Tage entfernt. Ein beruhigender Gedanke für mich und trotzdem … ist der Gedanke nicht nur ein Ablenken? Wenn ich dem Vorausdenken keinen Raum gebe, was würde an dessen Stelle treten?
Wenn ich keinen Mustern folge, sondern genau hier bin, genau da, wo ich halt bin, dann verändere ich bereits das, was in einem folgenden Moment kommen wird. Denn es wird nicht das sein können, was ich mir durch vorauseilenden Gedanken zurecht baue, sondern das, was darunter von ganz allein erscheinen würde:
Ein Geschenk.
Anm. z. Titel:
„Pattern“ engl. = Muster, in der Psychologie/Soziologie= (Verhaltens-)Muster, Schema, (Denk-)Modell
Mit einem lieben Gruß aus meiner Bärenhöhle, nehme ich mir Deine Worte zu Herzen. Hab eine
schöne Winterzeit. Liebe Grüße, Susanne
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Oh wie schön! Hab Du auch eine schöne Winterzeit an den magisch-wundervollen Orten um Dich herum! Danke und ganz liebe Bärengrüße zurück! Christine
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Sich Raum zum Lesen bereiten, und Zeit, und ein empfangsbereites Gemüt, ja, das ist gut und wir versuchen es. Dein Text ist schön, das Foto dazu geradezu wunderbar. „Sinnend geh ich durch die Gassen…“
Gruß von Sonja
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Danke Dir für Deine Worte, Sonja! Ich freue mich! Lieben Gruß, Christine
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Ein Geschenk ist es eigentlich doch immer.Nur manche behandeln es als Packpapier, zerknüllen es und werfen es weg, statt die Falten glatt zu streichen und dabei schon das Schöne zu spüren.
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Stimmt, das ist wohl manchmal der Fall, aber ich bin fest davon überzeugt, dass diese Geschenke richtig, richtig hartnäckig sind. Sie lassen sich nicht entsorgen und warten einfach darauf, dass sie irgendwann entdeckt werden. Danke Dir! Lieben Gruß, Christine
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Eine poetische Selbstreflexion, die ich gut nachvollziehen kann. Und es gerne tue.
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Ich freue mich, Anna! Danke Dir! Lieben Gruß, Christine
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wunderschön ge/beschrieben…
liebe Grüße
wolfgang
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Oh, danke Dir!! Ich freue mich!! Lieben Gruß, Christine
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Jetzt wollte ich doch gleich los Richtung Düsseldorf-Altstadt und irgendwie, na ja brummt nun der Bär in mir. Was Du so mit mir machst, also wirklich. Eigentlich gemütlich meine Höhle … an Essen und Trinken mangelt’s nicht …ein mich begeisterndes Buch lächelt mich mehr als nur förmlich an …………………….
Hmm … Mhhh … Lesen und die Welt da draußen einfach Welt sein lassen um justamente mit dem Saxophon zum Jahresanfang auf den Thyssen-Eisenturm auf’m Berg an der Seenplatte klettern. Mein Kopf ist voller zu guter Ideen und kann sich nicht entscheiden. Also *lach* Kopf aus und rein in die Spontanität!
Komm gut in’s neue Jahr liebe Christine
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Na, das hört sich turbulent an! Viel Spaß und komm auch gut ins neue Jahr, Axel! Lieben Gruß, Christine
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