Da ist man irgendwo auf dieser Welt, verläuft sich, kraxelt herum, hat mehr Sonne als gewohnt, isst anderes Essen, wird auch dort von Mücken gestochen, aber die Zeit läuft viel, viel schneller, als stünde man im eigenen Traum, der sekündlich einfach zu Ende sein könnte.
Tausend Eindrücke rangeln um die eigene Aufmerksamkeit und zupfen am Rande des Sinns. Egal, wo ich mich aufhalte, sei es in einer Straße, am Strand, in den Bergen, im Stau, alles fühlt sich eindeutig verschoben an; noch nicht passend zu den eigenen Synapsen, die Verbindungen ohne Plan probieren und schlicht und einfach ohne konkreten Fokus bleiben. Doch zwei Sekunden später erscheint es schon wieder gewohnt, schließlich ist der zweite Blick auf etwas Neues ein Etwas, das nicht mehr den Anschein des Unbekannten haben kann.
So sitze ich ganz ruhig und still, draußen am Rande des blau-grünen Meeres: Wellen rauschen, Palmen rascheln, Sonne wärmt und rieselig verfängt sich Sand zwischen den Zehen.
Ganz genau da, in diesem Jetzt, geschieht es dann, dass das Falten der ineinander laufenden Schichten des Ichs frei dem Fließen folgen mag, nichts hält es auf,
nicht einmal ich selbst.

Das Neue besitzt einen Vorteil: Es hat hauptsächlich, wenn nicht sogar ausschließlich, die Färbung des Eigentlichen, der Hülle, des Augenscheins. Denn die Wertung durch meine Betrachtung entsteht erst danach. Das Allererste in einem Blick schenkt genau hier die Möglichkeit, das absolut Ganze eines Blickwinkels erfahren zu dürfen.
Wenn wir die Gelegenheit dazu bekommen, neue Orte mit unverstellter Sicht zum ersten Mal ansehen zu dürfen, dann glaube ich daran, dass wir nicht nur ganz, ganz nah an dem Objekt unserer Betrachtung heranrücken, sondern auch genau in diesem Moment, uns selbst auf eine ganz besondere Art wahrnehmen:
Jeder von uns erfährt sich auf eine Weise, die kein anderer Mensch auf dieser ganzen weiten Welt besitzt; sehr speziell, in einem besonderen Kaleidoskop, das die Farben des Universums in unser Innerstes scheint und mit einem kostbaren Muster unser Herz berührt.
Dafür schlägt es, für all dies Wundervolle!
„Die Färbung des Eigentlichen“ wahrzunehmen sind so unvergessliche Augenblicke, wo man sich als Teil fühlt und beseelt dann wieder aus dem Moment heraustritt, staunend und erfüllt. So kostbar als Befreiung, als „ich habe verstanden“.
Aber diese Momente erreichst Du mit Deinen Texten auch!
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Danke Dir, Werner, für Deine Worte! Ich freue mich!! Lieben Gruß, Christine
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Hier und jetzt
Das tut so gut dich zu lesen
Du tust so gut daran so zu schreiben
Es geht mir dabei sehr gut weil Ich kenne DAS nur Dich noch nicht allzug❤️t
Herzliche Grüsse from my inna WORL/ID
M❤️NAY
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Sulpaiki, Axel! Worte mögen zwar nicht so gewichtet sein wie Taten, aber ich glaube, sie tragen schon das Gesicht des Schreibenden mit sich … Lieben Gruß, Christine
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Worte vermögen sehr viel Kraft zu haben. Sie sind mächtig insonah Mensch offen ist. Gesproche Worte natürlicherweise umso mehr. Den Grad der Gewichtigkeit, einerlei ob per Geschriebenem oder Hörbarem oder schweigendem Handeln, bestimmt die wenn auch nicht immer so doch frei wählbare Situation/ das Hier&Jetzt
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Worte und ihr Maß … Obliegt es nicht dem Empfänger was daraus wird? Ich kann doch einem Text noch so viel Bedeutsamkeit hineinlegen, wenn sie nicht aufgenommen wird, verpufft sie im Wind, als wäre sie nie vorhanden. Also bestimmt nicht die Situation die Gewichtigkeit, sondern derjenige, der gewillt ist, sich darauf einzulassen … Das Lesen ist dann ein Geschenkt für den Schreibenden …
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Ja. Unsere Befindlichkeit oder Unempfindlichkeit und das innere kaum weniger oder viel oder noch mehr Bewegt-Werden-Können im Hier und Jetzt ist die Situation für den/die Empfänder/-in.
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Ich schmunzel grad tief aus nir heraus.
Das fiel mir mal irgendwann ein: A face is not a book vice versa.
Ja, im Antlitz lässt sich nicht blättern *lach*
Viel Freude Dir und auch beim Training ( mega interessant und immer wieder spannend für mich sind deine worte dazu; mach auch so meine Sachen dbzgl.; präpariere mir zur Zeit zwei Bambusstöcke 😉
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Vielen Dank! 😀
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Liebe Christine, eine wunderbare Beschreibung bezüglich der Wahrnehmung. Es ist ja auch völlig egal, ob es über das Sehen, Schmecken oder Fühlen geschieht.. Mir die Zeit dafür zu nehmen, daran muss ich mich immer wieder neu erinnern. Es ist wirklich ein Schatz, der gehoben werden muss. Lieben Gruß, Angelika
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Liebe Angelika, danke Dir! Das sehe ich auch so! Lieben Gruß, Christine
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sehr schön Deine Worte zu lesen…Ich bejahe jeden Satz 🌺😊
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Oh, ich freue mich!! Lieben Gruß, Christine
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