Völlig hibbelig wartete ich auf den Zug. Reisen war einfach schön und sei es noch so kurz. Der Tag tunkte sich in solchen Momenten mit jeder wahrgenommenen Kleinigkeit in Lieblingsfarben, bis schließlich die widerspiegelnden Sonnenstrahlen auf den blanken Gleisen die Augen blinzeln ließen.
Zu sehen ist dann das weltliche „Hey, da bist du ja!“. Dies Gefühl, als ginge ich barfuß den Strand entlang, um der kurvigen Linie des Wassers zu folgen. Manchmal rollen dort kleine Wellen über die Zehen, manchmal trete ich in glitschige Algen und manchmal ist der Sand so lose, dass ich mit dem ganzen Fuß den Wattwürmern einen Besuch abstatte. Aber, ich bin da! Ganz und gar, samt und sonders.
Dann geschieht es, dass ich lache und niemand weiß warum; dann geschieht es, dass meine eigene Sicht der Dinge dem Konzept der Konventionen nicht entspricht und dann geschieht es auch, dass gestellte Ansprüche vor der Tür bleiben müssen.
Ganz-Sein bedeutet den tiefen Spuren des Herzens zu folgen. Erst dann, bin ich ganz „einfach“ ich. Wer sollte ich sonst sein wollen?
Und wer bist Du?

Liebe Christine, das werd ich doch heute in meinen Tag mitnehmen! Natürlich möchte ich immer „ich“ sein, aber was schließt
das alles ein? Kann man das überhaupt wirklich jemals ganz ergründen? Lieben Gruß, Angelika
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Liebe Angelika, absolut wirklich und wahrhaftig sich selbst zu ergründen wird wohl nicht so einfach sein, das sehe ich auch so. Dennoch glaube ich daran, dass wir Mittel und Wege besitzen, uns immerhin dem anzunähern, was uns ausmacht. Wie oft bemerken wir, dass uns etwas nicht gefällt, dass etwas nicht in Ordnung ist oder dass wir mit unserem eigenen Tun nicht einverstanden sind? Geben wir dem immer Ausdruck? Sich selbst authentisch zu zeigen, wäre für mich die erste Annäherung an mein Ich. Wie oft hindern uns Muster und Konventionen? Danke Dir für Deine Worte! Lieben Gruß, Christine
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… bin sowohl als ….* wie Du
… trinke Tee lieber lose … ganz da … sehr bei …
als fern wie nah und nah als fern
… hier auch mal so ganz bei Dir
… as-/inspieren uns
Wir alle sind ….* alles
Dein „Hey, da bist du ja!“ tut echt gut … läßt mich denken
„alle Spuren mit Herz spüren um der Zukunft willens“
„sehr besonderer Samt“
Ob „Ansprüche“ wohl etwas Gutes sein können?
sonnigen lieben Gruß
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„Ob „Ansprüche“ wohl etwas Gutes sein können?“ Hmmm, gute Frage! Auf alle Fälle gibt es sie, jeder besitzt sie, sich selbst gegenüber und anderen gegenüber. Ich glaube, ohne sie geht es nicht. Ein Anspruch ist da, wenn eine Verbindung besteht. Im Rechtlichen ist es der Vertrag, aus dem Anspruch entstehen kann. Im Zwischenmenschlichen ist es das Miteinander, das Verbindungen herstellt. Und uns selbst ggü ist es das Bild, das wir von uns selbst besitzen. Dazu kommen oben auf all die Muster, die uns mitgegeben wurden und sich in Erwartungen widerspiegeln. Ja, vllt ist auch „Erwartung“ das bessere Wort. Der Anspruch ist etwas, was verlangt wird, die Erwartung ist eher die Annahme, was der andere tun könnte oder sollte … Mit beiden hat jeder von uns täglich zu tun und es ist unsere Entscheidung, wie weit wir ihnen aus freien Stücken entgegen gehen wollen. Wenn wir es wollen, dann ist es gut, wenn wir es nicht wollen und es trotzdem tun, dann ist es schlecht und hier wäre dann wieder der Ansatz authentisch zu sein, ganz und gar bei sich zu bleiben und es eben dann auch nicht zu tun … Vielen Dank für Deine Worte, Axel! Lieben Gruß, Christine
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Hab ich es mir doch mehr als gedacht. Du denkst nicht nur spielerisch vorraus …hast und vermittelst sehr klare Bilder … bist eine Mittlerin. Wir alle sind unerklärlicher Weise M*EDiEN. Ich danke sehr für deine umfassend und vielsichtigen vielen Worte. Sie stimmen mich leicht und *lach* befreien mich von meiner anfänglichen, selbst eingeleiteten Synapsenüberforderung. Das passiert mir schon mal, wenn ich meinem Hirnkasten zu viel Futter gebe. Dein Synapsenskalpell trifft den Punkt inmitten in und zwischen den Zeilen. Jetzt ist’s gefühlt und gefüllt leer im Kästchen, jedenfalls was Ansprüche betrifft.
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Ich danke Dir sehr für Deine Überlegungen!! Es ist klasse, wenn sich auf diesem Wege gemeinsam neue Ansätze finden lassen, neue Facetten sich auftun und irgendwie ist es wie Ballspielen, es machte eine Menge Spaß! Also danke Dir 😀
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