Na klar, das war total simpel und ohne Schnörkel selbst gestrickt! Wenn ich bestimmten Einschätzungen zu manchen Gedanken eine Farbe geben müsste, dann wären sie vermutlich lila: besserwisserisch, stur und so was von unmöglich!
Und trotzdem … sie hafteten wie Harz an einem heißen Sommertag und behaupteten ihren Platz im Fokus, als gäbe es keinen anderen. Geraten sie durch die Umstände in die Schieflage und verrutschen außerhalb der aktuellen Wichtigkeiten, dann purzelt das Ganze unbedarft herunter in die magische Anziehungskraft des Zentrums und zack ist alles wieder präsent.
Schicksal? Prägung? Oder doch vielleicht ein simpler Wunsch, der noch nicht als solcher seinen Aufkleber von mir bekam?
Wäre ich logisch und strukturell, dann könnte ich dem Ganzen die Definition „Projekt“ überstülpen, der dazugehörigen DIN-Norm 69901-5 gerecht werden und Punkt für Punkt die darin enthaltenen Aufgaben nacheinander abarbeiten. Nur die zeitliche Befristung stünde dann ganz unbedarft mit großen Augen herum und wartet vermutlich noch nächste Woche auf eine Antwort. Schwierig.
Wer will sich schon selbst Stress machen? Merkt ja keiner, wenn mir das große Verschieben mit säuselnder, süßholzraspelnder Stimme sachte übers Haupt streicht, während ich die Zeit vergesse.
Doch dann erwischt es mich wieder; irgendwo und irgendwann mittendrin, der Gedanke, dies Herumwirbelnde, dies Funken Verteilende, dies Farbige und unglaublich Intensive. Es hält mich fest, als wäre die Zeit mit im Bunde und würde sich mit dem immer noch nicht umgesetzten Vorhaben zusammen tun. Mir wird dann netterweise in wohlmeinender Zusammenarbeit die tausendste Erinnerung zuteil, als begrüße der erste Vogel am frühen Morgen die Wärme des Frühlings.
Nun, wenn alles so problematisch ist, dann könnte ich doch diese gedankliche Tür schließen! Sie verschwindet auf Nimmerwiedersehen und das Gefühl der noch offenen Antwort zerfiele in ihre Einzelteile!
Einen kleinen Moment wurde alles still in mir. Die Vorstellung gefiel mir überhaupt nicht! Dort, wo etwas vor meinem inneren Auge Gestalt annahm, dort wäre nun eine Leere umwoben von Stille.
Griff ich mir genau diese Stille, so griff ich nicht ins Leere. Dies Ziehen nach etwas Neuen blieb. Nur wüsste ich dann nicht einmal, wohin der Weg ginge, weil ich selbst die Tür geschlossen hätte, die mit all ihren Farben verschwand …
Ich mag den Frühling und ich mag das Wunderbare … was sprach dagegen, den 3.489ten Anlauf eine Chance zu geben? Vielleicht brauchte es nur die richtige Zusammensetzung eines Um-mich-herum vermengt mit dem Ich, das ich gerade war? Vielleicht brauchte es eine besondere Mischung, ein besonderes Verhältnis, gleich dem gallischen Zaubertrank, um mich zu bewegen?
Ganz genau: Lila ist nur die Rückseite der Farbe; wenn ich sie umdrehte, war es ein wundervolles Pink!

Photo by Jr Korpa on Unsplash
Manche Vorhaben und Projekte brauchen einfach ihre Zeit für Überlegungen, für träumerische Ausschmückung und eine Art Ausstaffierung mit den eigenen Vorstellungen. Wir sehen dies Zeitbrauchen und bewerten es: Das Vorhaben versinkt in dunkle Farben. Doch keinen Tag später, aus welchem Grund auch immer, wird unsere Vorstellung wieder ins Helle gezogen, breitet seine Pracht vor uns aus und wir sind ganz Feuer und Flamme.
Vielleicht ist dies Flackern zwischen diesen dramatischen Kontrasten auch schlicht und einfach die normale Beleuchtung für einen Weg …
Anm. z. Titel: Chiaroscuro = Helldunkelmalerei
Guten Morgen liebe Christine
Sehr schöne Bilder sehe ich. Hast Du die geschossen?
„lila“ … da sagst Du was … auf meinem blog tönt viel indigo
Hab’s noch nicht ganz lesen … werde zum ฬachwerden erstmal einen leckeren Chai trinken.
Schau doch mal vorbei, … beizeiten
Der, der mit einem einzigen Flügelschlag einen Sturm entfacht
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Guten Morgen Axel, ich glaub, den Namen des Fotografen muss ich prinzipiell ein wenig größer schreiben, lach … 😀 nein, das Bild ist leider nicht von mir, aber es passt perfekt zu dem, was ich mir so dachte. Indigo ist wunderschön! Bin gespannt und schau nachher vorbei 😀 Lieben Gruß, Christine
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Musst nix größer schreiben, ich war nicht ganz *hallo wach😀
Mach Dir nen schönen Tach
Du
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Weiß ich doch … aber trotzdem werde ich es tun. Ich bin sehr dankbar für all die wundervollen Bilder, die die Fotografen kostenfrei zur Verfügung stellen. Es ist eine kreative Arbeit eines Anderen, die die meinige einen Rahmen gibt. Deshalb wird der Verweis unterhalb der Fotos in Zukunft deutlicher sein. Es ist ein Dankeschön und deshalb sollte es auch zu sehen sein… Dir auch noch einen schönen restlichen Tag! Christine
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Bin echt noch nicht ganz wach;-) … Ein Besuch von Dir bei mir ist mir schon jetzt eine große Freude.
Axel
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Ja, und manche Projekte verhalten sich auch wie Meteoriten im düsteren Orbit des Scheiterns. Sie glühen kurz vor dem Untergang nochmals kräftig auf, um mit einem lautlosen „Baaang!“ für immer zu verschwinden. Eigentlich alles völlig vergebens, aber sie tun’s doch immer wieder von neuem, unbelehrbar, diese Meteoriten… Ist das nicht eigentlich eine tröstliche, ja fröhliche Botschaft? Dieses „trotz alledem weiter wuseln“. Das ist doch das Ziel, das der Weg sein soll, wie alle immer sagen.
LG Tom
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Lieber Tom, vielleicht ist es einfach so, dass ganz genau die gleiche Sache völlig unterschiedliche Eindrücke hinterlässt. Das Bild mit dem Meteoriten find ich cool … was ist, wenn er sich in der Dunkelheit verliert, aufglüht, weil er Widerstände streift, sich dem Sichtfeld im Orbit entzieht und lediglich eine Kreisbahn begeht und deshalb wieder da ist, um uns eigentlich davon überzeugen zu wollen, dass wir aufspringen sollen, damit der Weg eine neue aufregende Richtung einschlagen kann? Es gibt unzählige Pfade, die einfach auf uns warten … Vielen Dank für Deine Worte! Lieben Gruß, Christine
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