„Ähm, das ist ja mal was anderes!“, murmelte Veyla.
Gunnar schaute von seinem Handy hoch und blickte in die Runde: „Hab ich noch nie von gehört!“
„Gleichzeitige Benachrichtigung … cool!“, murmelte ich.
„Darauf stoßen wir an!“, Veyla stand auf, wollte zur Küche und drehte sich nochmals zu uns um: „Darauf, dass wir hier sind und … “
Gerührt fand sie keine Worte und meinte nur kurz: „Ich schenk einfach mal nach.“
„Genau. Wir haben des Rätsels Lösung gefunden!“, ergänzte Gunnar und ließ seine Hand zur Bekräftigung nochmals flach auf den Tisch fallen. Die Würfel sprangen, als bestätigten sie seine Aussage und das Spielgeld in der Mitte flatterte begeistert mit.
„Echt cool …“, wiederholte ich noch immer völlig überrascht.
Dabei fiel mein Blick in den dämmrigen Hof. Immer mehr Lichter erhellten die Fenster. Die sternenklare Nacht legte sich wie ein weiches, pulsierendes Tuch über diesen Ort. Als vibriere ein Bienenstock, um eine Nachricht für alle zu übermitteln.
Nachdenklich räumte ich das Herumfliegende zusammen; suchend schaute ich herum, bis mir dabei mein noch leuchtendes Handy mit dem noch offenen Text ins Auge fiel:
Meine lieben Mieter,
sie wundern sich bestimmt und stellen sich viele Fragen. In diesem Moment weiß ich, dass sich das Richtige ergeben hat.
Die Würfel sind Mittel zum Zweck und eine Erfindung meines Sohnes. Er nennt sie Kontaktwürfel; ein Ding, das sich meldet, wenn diese mit der voreingestellten Zahl wieder nah zueinanderfinden. Außerdem senden sie auch eine Benachrichtigung an die vorprogrammierten Empfänger.
Da ich davon überzeugt bin, dass eine gute Nachbarschaft etwas Wunderbares ist und für Zufriedenheit sorgt, habe ich mir erlaubt, die Würfel bei ihnen auszuprobieren. Ich hoffe, sie verzeihen mir mein Eingreifen!
Auf alle Fälle freue ich mich sehr darüber, dass sie sich näher kennengelernt haben und verbleibe mit lieben Grüßen
Ihre Vermieterin
Ich schloss die Nachricht und betrachtete meine beiden lachenden Nachbarn, ich konnte nicht anders und lachte mit.


Angeeignetes Wissen umrankt die Dinge unserer Wahrnehmung wie eine übergroße Acker-Winde an einem langen sonnigen Tag. Da wird von sofort auf gleich betrachtet, erinnert, sortiert und festgehalten. Das fühlt sich für uns gut an. Schließlich können wir es mit beiden Händen packen. Das ist unsere Ordnung mit dem Außen: Wir stellen uns in ein Gefüge, das uns bekannt ist.
Ein Würfel ist zum Spielen da …


So stehen wir am weißen Strand. Die Zehen graben sich in den weichen Sand, Wärme sinkt durch die Haut und das Blau des Himmels schaut auf uns herab. Mit dem Heben der Arme zeigen unsere Hände zur feinen Linie des Horizonts; Stärke erfasst und ruht fokussiert; der Bogen erscheint mit dem aufkommenden salzigen Wind.
Das Außen spiegelt sich in unserem Sonnengeflecht, bis die Seele summt und in einem Gestern wie Heute wie Morgen glücklich mit einem Lächeln die Finger vom Schaft des Pfeiles löst.
Wir finden …
Eine wahrlich wunderschöne Erzählung … Aᶜhᵃlᵃw 💓 (Quechua lang.) Munay
Deine Auflösung inklusive der Konklusionen bzgl. Lebensweisheit hat mich zutiefst berührt & bewegt
Alles ist eine Fügung … um entdeckt & gelebt zu werden
…drängt immer, auch so wir Das situationsbedingt sehr anderswetig beschäftigt sind nicht fühlen, darauf hin sich zu entfalten, sich wesentlich & authentisch einzufügen
Herzlichen Dank für dein Hier- & So- & DaSeIn
Es ist mir immer wieder eine gr0ße Freude Dich zu lesen
Lieben Gruß ~ Axel
LikeGefällt 1 Person
Lieber Axel, ich lese deine Worte und freue mich sehr. Jetzt kann es draußen noch so duster und nass sein, der blaue Himmel und die Sonne finden immer ihren Weg uns daran zu erinnern, dass sie da sind. Danke dir dafür! Lieben Gruß, Christine
LikeGefällt 1 Person
Welch eine simple und gleichzeitig wunderbare Auflösung des Rätsels! Ich finde es fast schade, dass die Geschichte jetzt ein Ende hat. Ich hatte die Protagonisten schon ein bisschen in meine Nachbarschaft eingegliedert! (So als Bereicherung) Die „Wahrnehmung wie eine übergroße Acker-Winde an einem langen sonnigen Tag“ hat mich auch begeistert, sowie: „Das Außen spiegelt sich…… Auf meinem Tisch liegt jetzt ein kleiner Würfel, er wird mich an das Spielen erinnern. Lieben Gruß, Angelika
LikeGefällt 1 Person
Liebe Angelika, danke! Die Geschichten enden nie wirklich, sie holen nur ein wenig Luft, um sich kurz umzublicken … Ich freue mich auf unseren nächsten, hoffentlich bald wieder möglichen, gemeinsamen Kaffee! Lieben Gruß, Christine
LikeLike
wir finden es schön, Löcher in die Luft zu schießen, in das Unsichtbare, in das Unbegreifliche und hoffen auf eine Bumerang-Reaktion…
LikeGefällt 1 Person
Lieber Werner, das wirklich, wirklich Aufregende liegt in dem Mannigfaltigen, in der Vielfalt und den abertausend Erscheinungsformen, die einem jeden von uns begegnen. Es gibt unzählige offene Türen und wir alle sind zu jeder Zeit eingeladen, unseren Weg zu finden. Danke dir! Lieben Gruß, Christine
LikeGefällt 2 Personen