Vielleicht besitzt die Welt an sich ihren eigenen Humor und streut mal roten oder grünen oder blauen Glitter über uns unwissenden Menschen und wir können gar nichts dafür, dass in unserem Innern ein Tumult ausbricht, der den Himmel auf uns niederstürzen lässt oder irgendwelche Gräben öffnet, in denen wir Zuflucht suchen.
Vielleicht rutschen wir auch einfach nur ins Unterregister der allgemeinen inneren Betrachtung und merken nicht, dass der genutzte Ordner keinerlei Namen trägt und wahrscheinlich nach einem Abspeichern nie wieder von uns geortet werden kann. Nach ein paar Stunden Schlaf wissen wir überhaupt nicht mehr, warum wir so völlig neben der Spur mit unseren Empfindungen lagen.
Vielleicht besteht aber auch ein Zusammenhang zu der Tatsache, dass gerade eben mein Feuermelder ansprang und meine im Buch vertieften Gedanken aus dem 14. Jahrhundert katapultiert wurden, da mein Camembert in der Pfanne den Elementen erlag. Das absolute Absorbieren des menschlichen Geistes gleicht dem Ausgesetzt-Sein durch den unwiderstehlichen Sog eines Schwarzen Loches in der nächstliegenden Galaxie. So etwas passiert, weil wir es unbewusst und „gedankenlos“ zulassen.
Auffällig erscheint mir aber die Tatsache, dass Menschen völlig unterschiedlich diesem Phänomen erliegen. Wo der eine lächelnd die gefühlte Apokalypse betrachtet, da bricht der andere verzweifelnd zusammen, um paralysiert keinen Muskel mehr bewegen zu können.
Ist es Karma oder schlagen sich die Menschen mit unguten Erinnerungen herum oder besitzen sie viel zu viel Fantasie, wo andere sich leicht wie eine Fee fühlen und von Blüte zu Blüte hüpfen? Oder zeigt sich einfach die unterschiedliche Handhabung eines Werkzeuges, das uns von Tag eins an in die Wiege gelegt wurde und viel zu oft wie ungenutzte Energie ihr Dasein fristet?
Nachdenklich kippe ich den Inhalt meiner Pfanne in den Mülleimer. Mein Geist bindet meinen Körper, verschließt mir die Sinne und entführt mein ganzes Wollen. Körper und Geist agierten gerade eben als Einheit und zack saß ich auf dem Marktplatz, um dem Schmied bei seiner Arbeit zuzuschauen. Das klappt auch beim Meditieren oder Spielen. Gleich einem Laserstrahl führe ich mich selbst in eine andere Welt und wähle autark mein Jetzt.
Wenn das alles so wunderbar funktioniert, dann sollte dies doch jederzeit möglich sein, oder? Ich bin schließlich ich und niemand anderes, der mich zu etwas zwingt.
Ich selbst bin es, die innere Dramen herauf beschwört, wenn ich mich aufrege oder aber mich zwischen Zeit und Raum fühle, wenn ich mit dem Rücken im Gras liegend tausend glitzernde Sterne zähle.
Ich selbst bin es, die meine Sinne öffnet oder die Zugbrücke meiner inneren Festung nach oben zieht und
ich selbst bin es, die dem Dunklen oder Hellen folgt.
Also, Zauberstab hervorholen, in Position bringen und fokussieren:
Hakuna Matata!

Photo by Noah Silliman on Unsplash
Ich kenne das auch: total von einem Buch verschluckt zu werden oder nach einer Lektüre oder Erlebnis dann im Traum das Ereignis weiterführen. Unbewusst, ohne, dass ich es angestoßen hätte, bin ich so in andere (Traum-)Welten eingedrungen.
Aber ich habe eine Zeit lang mich auch mit Büchern über das Träumen beschäftigt und habe gelernt, meine Träume selbst zu bestimmen, indem ich mir bestimmte Themen einfach „angesagt“ habe. Nach einiger Zeit des Übens (und des Wollens) funktioniert auch das.
Man kann es also durchaus so oder so genießen!
LG
Werner
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Träume zu bestimmen ist in meinen Augen wahrlich auch noch ein großer Bereich, in dem man das eigene Wollen testen kann, da bin ich leider noch lange nicht. Im Moment arbeite ich noch daran, diesen gewollten Fokus, dies absolute Ausblenden-Können von ungeliebten Gedanken in die Tat umzusetzen. Angenommen, du stehst morgens mit dem falschen Fuß auf, trittst in eine vergessene Stecknadel, die Milch im ersten Kaffee bildet Klumpen und die Abendveranstaltung, auf die du dich seit gestern freust, wird leider abgesagt. Da schwappt ein Gefühls-Tsunami über die Leichtigkeit des Seins und irgendwie kann ich mich dagegen nicht wirklich wehren. Und genau dies, Werner, möchte ich nicht. Der Geist führt den Körper, was ich beim Buchverschlingen oder Träumeführen sehen kann, warum sollte dies nicht auch in solchen Momenten möglich sein, wo ich es wirklich gebrauchen kann? Ich glaube es geht, es braucht nur Übung … Lieben Gruß, Christine
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Aber: wollen wir dem Zufall tatsächlich IMMER seinen Charme nehmen?
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Das, was von außen auf uns zukommt, das kann ich nicht beeinflussen oder nur in einem geringen Maße. Aber meine Reaktion auf dies Außen liegt in meinen Händen! Dieser gut funktionierende Fokus muss doch auch machbar sein, wenn ich ihn gebrauchen kann 🙂 Also wirklich, wirklich, um dann innerlich einen Schalter umlegen zu können. Also: Nö, ich lass mir nicht die Laune verderben; nö, ich werd jetzt nicht nervös oder nö, das regt mich überhaupt nicht auf …usw 😀
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Ich glaube, jeder hat solche Momente schon erlebt! Meine früheste Erinnerung geht zurück an einen Tag in der Küche, sitzend auf dem Tisch mit einem Western in der Hand. Ich sollte auf den Gulasch aufpassen. Türe geht auf, ein Schrei meiner Großmutter, Küche im dunklen Nebel und das während mein Held den Cold zog! Eine Woche Leseverbot, keine Diskussion ……..so ein Laserstrahl wäre mir da sehr recht gewesen…….lieben Gruß, Angelika
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Eine Woche Leseverbot! Das ist hart! Krass …
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