Eigentlich müsste der Boden vor mir aufgehen, der Mond die Sonne einholen oder Bäume das Gehen lernen; irgendwas Vergleichbares müsste geschehen, das meinem Empfinden entspräche. Das täte gut; es ließe dann mein Gesicht nicht so brennen, wie das fehlende Vermögen, unter fremden Augen Gelerntes zu zeigen …
Es war überhaupt nichts los. Nichts Wichtiges stand zur Debatte. Ich sollte nur kurz zeigen, was ich in den letzten zwei Stunden geübt hatte.
Von Gerade auf Jetzt veränderten sich wie fremdgesteuert die Sichtweise, das Wahrnehmen und das Gefühl für den eigenen Körper. Ob meine Hand griff, still hielt oder einfach nur existierte, oblag anscheinend nicht mehr meiner Entscheidung. Die Dinge geschahen einfach aus mir selbst heraus, als ziehe man den Stöpsel und tausend Gedanken drängeln sich mit Hurra durch ein Nadelöhr. Flaches Atmen multiplizierte den Effekt und alles ging schief.
Doch dann …
Hände auf meinen Schultern, Worte des Verstehens und das geschenkte Gefühl des absoluten Nachempfindens anderer fanden mich. Fremd war nicht mehr fremd, war es nie gewesen.
In solchen Momenten beginnt der Regenbogen vor den eigenen Füßen …

Photo: Pixabay on Pexels
Was immer wir uns selbst erzählen, nährt unsere Wirklichkeit. Sie ist in dem Moment eins mit der Realität, denn sie besitzt ihre Auswirkungen. Wenn wir damit aufhören, dann treten die dahinter liegenden Wahrheiten in den Vordergrund. So leicht es sich anhört, so schwer ist die Umsetzung. Doch Stück für Stück, Stein für Stein und sei es Kiesel für Kiesel lässt es sich verändern, daran glaube ich. Denn die Leichtigkeit des Seins ist der zutiefst natürliche, entspannte Zustand unseres Wesens. Er ist da, nur durch uns selbst verschüttet.
Gleich einem Schmetterling, der seinen Weg im Morgenlicht auf einer Lichtung erahnt, können wir ins Helle. Zeit wird dadurch schier endlos, scheint einem Traum entliehen und zeigt sich so zart wie das leise Klingen der ersten Sonnenfinger, die in der Frühe die Wasser-Perlen berühren:
Es ist des Lebens Entzücken, das uns dann Unvorstellbares entlockt.
Du malst so tiefe, hoffnungsfrohe Bilder, die scheinbar mit Leichtigkeit aus Dir herausperlen und uns umkreisen!
(Um ein altes Wort zu gebrauchen:)Ich bin regelrecht verzückt.
LG Werner
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Oh, jetzt muss die Sonne mindestens zwei weitere Wochen scheinen! Ich freue mich! Lieben Gruß, Christine
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Wer kennt diese Momente nicht, liebe Christine! Ich erinnere mich selber ungerne daran…Aufsteigende Hitze im kühlen Raum, Augenpaare die mich ansehen und darauf warten, was ich sagen möchte und kein Ton kommt aus meinem Hals. In Zukunft werde ich dann an blaue Schmetterlinge im Morgenlicht denken, eingerahmt von glitzernden Wasserperlen. Um Werners Worte zu gebrauchen: Ich bin regelrecht verzückt! Lieben Gruß, Angelika
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Meine Güte, das ist wirklich keine so tolle Vorstellung … ich freue mich, dass Dir die Schmetterlinge im Morgenlicht gefallen! Lieben Gruß, Christine
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Wunderschön geschrieben liebe Christine!
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Vielen, vielen Dank, Sovely! Lieben Gruß, Christine
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Sehr sehr gern, ich freue mich jedes Mal, wenn mich Deine Worte berühren, entführen, inspirieren… herzlichst, Sovely
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Ich freue mich! Merci 😀
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❤️
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„das fehlende Vermögen, unter fremden Augen Gelerntes zu zeigen …“ – an einer solchen Erfahrung knabbere ich momentan noch herum… Danke für Deinen Text, der tut mir gerade gut.
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Liebe Anna, das kann ich total und absolut nachvollziehen! Mittlerweile weiß ich für mich selbst, dass niemand mit dem Durcheinander während solch einer Streßsituation geboren wird, es ist nichts Festgeschriebenes! Das können wir selbst bearbeiten, Stein für Stein, und jeder Schritt in die richtige Richtung ist etwas Großartiges, etwas, was wir alle feiern sollten … jede Erfahrung vor der wir nicht die Augen verschließen ist ein neuer Baustein für unseren Weg des Lernens. Jeder geht ihn, es gibt keinen, der davon ausgenommen wird; manche hören nur irgendwann damit auf, was echt schade ist, denn ich glaube, nur auf diesem Weg kommen wir zu den wirklich, wirklich coolen Orten … 😀 Vielen Dank für Deine Worte! Lieben Gruß, Christine
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So denke ich auch – auch wenn es mir gerade etwas schwer fällt, eine Erfahrung positiv zu nehmen und werden zu lassen. Aber ich übe (mich)… 🙂
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Genau! Und weißt Du was? Wir alle kriegen das hin, einfach weil wir es wollen. Gedanklich hake ich mich bei Dir ein und wir hüpfen über gemalte Kästchen mit einem breiten Lächeln gemeinsam nach vorn … 😀
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Das ist ein sehr schönes Bild – ich hüpfe lächelnd mit! Danke.
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