Vielleicht sind Gedichte für die kalte Jahreszeit gemacht; für die nicht-grüne Zeit, die die Sehnsucht nach Fülle und Wärme so groß werden lässt. Vielleicht sind Gedichte auch eine Leiter für unsere Empfindungen, die manchmal getragen und dunkel daher kommen wollen oder vielleicht ist dieser halbe Ton zwischen den Zeilen Musik für unsere Seele, der ihr versichert, dass Himmel und Erde noch immer zusammen gehören …
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Mein Lieblingsgedicht …
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Joseph v. Eichendorff
(1788 – 1857)
das ist schön, danke fürs teilen…
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Danke Dir für Deine Worte! 😀
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Das können geschriebene Gedichte und gemalte Bilder: aus ihrer Zweidimensionalität heraus wachsen. Sie sprengen ihren Rahmen und werden in anderen Dimensionen neu geboren. Dazu gehört auch die „Mondnacht“ von Eichendorff. Wie Musik aus anderen Sphären. Ich liebe es auch sehr.
LG Werner
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Eine schöne Beschreibung! Danke! LG Christine
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