Das Giggeln des Zwerchfells

Der Hof wuselte vor Geschäftigkeit. Menschen kamen und gingen; irgendetwas wurde aufgebaut. Türen klappten. Die Dunkelheit des Novembers lag überall herum, aber die großen Fenster präsentierten dem von draußen Hereinblickenden buntes Leben innerhalb des alten Fabrik-Gemäuers: Ein Chor sang und klatschte mit den Rhythmen der Empfindungen; Tangoklänge wehten im Halbdunkel über sich drehende Paare; eine Musikerin übte sich versunken am Klavier und entließ die vollen Dur-Töne eines alten Liedes aus der Berührung ihrer Hände.

Zufrieden schaute ich in den sternenklaren Himmel. Weiten präsentierten sich, einfach schön. Völlig ausgetobt nach dem Training merkte ich nicht einmal die Kälte, nur die ersten Ansätze eines Muskelkaters. Die Eingangstür klappte wieder. Die Nächste kam aus dem Training; Jacke offen mit zerzausten Haaren und ebenso einem Lächeln im Gesicht.

Sie stellte sich zu mir und schaute auch kurz in den Himmel, um in all den Eindrücken zu verharren. So redeten wir über alles Mögliche, über das Training, über Vergangenes und Kommendes. Je länger wir schnackten, umso öfter unterbrach unser Lachen die Worte. Wieder klappte die Tür, die nächste kam, bereits eingepackt für die kommende Heimfahrt auf dem Fahrrad, sah uns und stellte sich samt und sonders mit ihrem Zweirad dazu, sodass der Hof nun das Lachen von drei Stimmen ertragen musste.

Wir warfen das Innerste zum Himmel wie Bälle, die gleich bunte Funken wieder auf uns herabfielen. Mittlerweile gesellte sich sogar einer von der anderen Hälfte der Menschheit dazu, so dass wir den Beweis erbrachten, dass ein sinnfreies Herumstehen nicht spezifisch war, sondern jeden treffen konnte, der einfach Freude am Miteinander hatte.

Als ich einen kleinen Moment innehielt und unser Lachen um uns herum wehte, hörte ich die Stimmen der Sänger, die Musik, die Freude der Tänzer und dem uns all Umgebenden; ich hörte all das Unglaubliche, das ein Menschsein so sehr ausmachte. Es hob unser Innerstes, sodass wir unsere eigenen Flügelansätze nicht nur spürten, sondern auch besaßen.

Denn, wo zwei oder drei versammelt sind …


Anm. z. Text: Leben ist gemeinsam so unglaublich viel, viel mehr!

Anm. z. Bild: Photo by Perry Grone on Unsplash