Hinter jedem Lächeln verbirgt sich ein Anfang

Wenn wir unsere Füße dem Ofen zuwenden, der gerade ein prasselndes Feuer beherbergt, dann durchströmt diese Wärme nicht nur unsere Fußsohlen; sie findet dort eine Tür, tritt in die Hallen unseres Bewusstseins und umschmeichelt unser Sonnengeflecht mit allen wunderbaren Nebenerscheinungen: Der Herzschlag verlangsamt sich, die Gedanken kommen zur Ruhe und das Leben reduziert sich auf das Hier und Jetzt in unserem Kern des Seins.

Gibt es Vergleichbares? Ja, ja und nochmals ja! Niemand sollte an dieser Stelle gezwungen sein, über irgendetwas Theoretisches nachzudenken, aber manchmal geht die Theorie einher mit dem Schritt etwas ins Praktische umzusetzen! Die Theorie ist sozusagen das aufmunternde Lächeln eines Anderen vor unserer Tat.

Der Mensch allein ist noch kein Mensch, denn zum Menschsein gehört das gegenseitige Spiel mit Emotionen, Gesagtem und auch Gedachtem. Unser verletzbares Herz findet hier seine Nahrung zum Wachsen. Nur mit Anderen ist es uns möglich, den unendlichen Himmel der eigenen Entwicklung zu erklimmen. Kein Buch, kein Computer, keine Natur kann ein Gegenüber ersetzen, wenn wir unser Leben auf eine höhere Stufe stellen wollen.

Natürlich liegt es förmlich auf der Zunge: Wie ungerecht! Nicht jedem ist die Kommunikation mit Anderen gegeben. Manche Menschen unterhalten ganze Gruppen und manche vereinsamen in der Kammer. Trotzdem: So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind ihre ganz persönlichen nächsten Schritte im Leben. Die Gedanken darüber formen bereits 1000 verschiedene Möglichkeiten für das Universum, uns mit neuen Kontakten zu beschenken! Vielleicht benötigt es ein wenig Mut, doch wie gut fühlt es sich an, wenn wir uns unserem inneren Löwen entgegenstellen, der seit Jahren das Tor zur Außenwelt bewacht?

Um konkret zu werden: Es ist das Lächeln für eine Neue in Ihrem Bekanntenkreis, es ist die warme Hand auf einer sorgenvollen Schulter und es ist das unglaublich warme Gefühl des Miteinanders, wenn Sie gemeinsam einen Kaffee genießen oder über die Problematik eines Häkelmusters sprechen, das in diesem kleinen Moment die Welt ausmacht. Es gibt immer einen Grund zusammen zu sein und sei es das gemeinsame Tanken von Vitamin D in der Nachmittagssonne. Denn das Miteinander gibt Leben ohne Wenn und Aber!

Probieren Sie es aus! Lächeln Sie doch den hinter Ihnen an der Kasse Stehenden einmal ohne Vorwarnung an; ein freudig überraschtes Zurückblicken baut eine Brücke und öffnet allen Worten der Welt eine Tür.

Kommt ein „Kennen wir uns?“, dann ist ein „Noch nicht.“ völlig in Ordnung!

 

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Anm.z. Titelbild: Ausschnitt aus einem Ölbild von der Kunstmalerin Angelika Pöter
http://www.angelika-poeter.de